Hasselbach, im Januar 2000

Öl auf’m Acker und im Lotto gewonnen!

Die Theatergruppe, des MGV Eintracht Hasselbach, spielte zweimal vor ausverkauftem Saal!

Als hervorragende Jahresabschlußveranstaltungen kann man die Theatervorstellungen des MGV Eintracht Hasselbach am 19. und 25. Dezember 1999 bezeichnen. Waren doch beide Aufführungen des Lustspiels "Der ledige Bauplatz" bis auf den letzten der ca. 500 Plätze ausverkauft. Viele Wochen harter Probenarbeit lag hinter den zehn Akteuren bis sich im Saalbau "Zur Krone" endlich der erste Vorhang öffnete. Das große Lampenfieber war den einzelnen Laienschauspielern nicht anzumerken, hatten sie doch beste Unterstützung von einem begeisternden Publikum, das immer wieder durch Szenenapplaus und "lauter Lacher" das können der Akteure beflügelte.

Der "Ledige Bauplatz" ist ein Lustspiel voller Verwechslungen, Verwirrungen, tollem Witz und hartem Humor. Alles drehte sich um die liebe Tante Berta, hervorragend von Gabi Jeck in Szene gesetzt, die laut Testament des Vaters bei einer ihrer Schwestern wohnen muß, bis sie einen Mann gefunden hat. Doch Berta trinkt lieber Bier, raucht Zigarre und mit der Hygiene nimmt sie es auch nicht so genau. Das bringt den Schwager Karl-Otto, gespielt von Paul Messinger, und seiner Frau Karola (Gaby Becher) zur Weißglut. Dessen Sohn Kurt (Jens Heuser) und seine Frau Irmi (Manuela Messinger) wären auch nicht unglücklich, wenn die Tante endlich die große Stube freimachen würde, damit sie aus der kleinen Kammer ausziehen können. Der zweite Schwager Hugo (Ingo Messinger), seines Zeichens Metzgermeister und Frau Mathilde (Bianca Aring), haben natürlich keinerlei Interesse die Tante bei sich aufzunehmen, stand sie doch im letzten Jahr mit ihrer stinkenden Zigarre mitten im Laden und verscheuchte die Kunden. Die Tante bescherte Hugo und Mathilde seinerzeit einen Umsatzrückgang von 58%. Also beschließt die liebe Verwandtschaft kurzerhand die Tante "an den Mann" zu bringen. Doch wie soll für diese alte Schachtel ein Mann gefunden werden?

Der Sommerschlußverkauf ist vorbei und in Hugos Schaufenster will sie sich auch nicht setzen. Also wird eine Heiratsanzeige aufgesetzt und als Mitgift stellt man den Heiratsanwärtern einen Bauplatz in Aussicht. Diese lassen nicht lange auf sich warten: Großes Interesse zeigt Helmut Birnstengel, weniger an Tante Berta aber um so mehr am Bauplatz (in dieser Rolle gab Bernd Hafeneger mit rollendem "R" und zu kurz geratenem Anzug ein hervorragendes Bühnendebüt). Aber auch Ludwig König ist interessiert: Dieser ahnt jedoch nicht, daß er mit Tante Berta verheiratet werden soll. Er geht vielmehr davon aus, daß er ein Zimmer mietet, um im Ort seine Stelle als Aushilfspfarrer antreten zu können. (Als "König Ludwig" gibt Thomas Weber ebenfalls souverän seinen Bühneneinstieg). Als schließlich Nachbar Franz Öl auf Bertas Bauplatz findet und diese auch noch im Lotto gewinnt, ist das Chaos natürlich perfekt. Jetzt ist die liebe Verwandtschaft nicht mehr an der Heirat der Tante interessiert, sondern nur noch hinter dem Geld her. Man versucht die Heiratsanwärter wieder los zu werden und Tante Berta mit allen Mitteln das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch Berta schlägt zurück: Sie bändelt mit Scheich Abdul, einem Ölmulti, an und gibt ihr Geld großzügig für Kleider, Friseur etc. aus.

Doch Karl-Otto schafft es, daß Berta den Bauplatz mit der Ölquelle an ihn verkauft. Er träumt vom Reichtum als Ölmulti und vom Urlaub auf Hawaii als er feststellen muß, daß ihn Berta und Nachbar Franz reingelegt haben. Der Scheich ist kein Scheich, sonder Nachbar Franz und die Ölquelle ist keine Ölquelle, sondern ein vergrabenes Ölfass (Jörg Hill glänzt in der Doppelrolle als Nachbar Franz und Scheich Abdul).

Somit ist die liebe Verwandtschaft ihr ganzes Geld für einen überteuerten Bauplatz ohne Ölquelle aber auch Tante Berta los, die Tante beschließt nämlich bei Nachbar Franz einzuziehen. Letztendlich gibt es also für jeden ein glückliches, teilweise allerdings sehr teures, Happy-End.

Die Akteure freuten sich während beider Aufführungen über ein tolles Publikum, das mit heftigem Applaus die Vorstellungen honorierten. Wie auch im vergangenen Jahr können die Verantwortlichen, Willi Messinger und Reinhold Heuser, mit Ihrer gemeinsam mit den Laienspielern geleisteten Arbeit sehr zufrieden sein. Der MGV Eintracht und dessen Theatergruppe zeigten sich besonders erfreut, daß sie nicht nur den vielen Zuschauern aus Hasselbach zwei schöne Weihnachtstage bereiten konnten, sondern daß auch viele Besucher aus der weiteren Umgebung das Interesse am Hasselbacher Laienspiel fanden. Schon bald heißt es für die Laiengruppe neue, interessante Theaterstücke zu suchen um auch im nächsten Jahr ihrem Publikum einige schöne Stunden bereiten zu können. Freuen Sie sich schon jetzt auf die Theatervorstellungen im Jahr 2000!

 
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