Die zehn Hasselbacher Darsteller kämpfen bereits seit Oktober mit dem Erlernen des Textes, der richtigen Aussprache, der passenden Mimik und nicht zu vergessen, mit den winterlichen Temperaturen des unbeheizten Saalbaus während der Proben. Man spricht zu laut, man spricht zu leise, man bewegt sich zu schnell oder verpasst seinen Auftritt: Immer wieder werden die Darsteller von den zwei Verantwortlichen Willi Messinger und Reinhold Heuser eines Besseren belehrt. Nun ja, wie bei "den Großen". Mit dem kleinen Unterschied, daß "Profi-Schauspieler" die monetäre Entlohnung des Erlernten erwarten und die Proben nicht in Ihrer Freizeit stattfinden. Es gehören schon eine ganze Menge Enthusiasmus, Elan, eine große Portion Disziplin und natürlich viel Liebe zum Laientheater dazu, um an drei Abenden in der Woche zwei bis drei Stunden die Aufführungen vorzubereiten; aber das gehört einfach dazu. Da man in den letzten Jahren auf ausverkaufte Vorstellungen mit einem begeisterten Publikum zurückblicken kann, will man natürlich auch in diesem Jahr das Beste geben. Mit dem Lustspiel "Der ledige Bauplatz" von Regina Rösch wurde auch in diesem Jahr ein Stück voller Humor gefunden, daß dem Zuschauer eine ganze Menge Spaß bringen wird:

Die Familien von Karl-Otto Hufnagel (Paul Messinger) und Hugo Koch (Ingo Messinger) haben ein großes Problem: Ihre ledige "Tante Berta" (Gabi Jeck). Laut Testament ihres Vaters muß eine der beiden Schwestern Berta so lange bei sich im Haus behalten, bis diese einen Mann gefunden hat. Doch das ist nicht so einfach, denn Berta liebt Bier, Schnaps und Zigarren mehr als Wasser, Seife oder gar Arbeit. Und Männer sind für Berta sowieso nur ein lästiges Übel. Doch weder Karola (Gaby Becher), noch Mathilde (Bianca Aring) haben große Interesse, ihre Schwester Berta bei sich aufzunehmen. Karl-Ottos Sohn, Kurt (Jens Heuser) ist Berta sowieso ein Dorn im Auge, da sie die große Stube belegt und er mit seiner Frau Irmi (Manuela Messinger) in der kleinen Kammer schlafen muß. Nach zähen und mit schlagkräftigen Argumenten geführten Verhandlungen faßt die Verwandtschaft schließlich den Entschluß, die Sache endgültig zu regeln und gibt eine Heiratsanzeige auf. Und da mit Berta nun wirklich kein Staat zu machen ist, gibt es als Mitgift einen Bauplatz. Dieser zieht und bald melden sich die ersten Interessenten: So z.B. Helmut Birnstengel (Bernd Hafeneger), der weniger von Tante Berta aber umso mehr vom Bauplatz begeistert ist. Die Brautschau läuft natürlich nicht ohne Probleme, Verwicklungen und Verwechslungen ab, was vor allem der neue Aushilfspfarrer (Thomas Weber) zu spüren bekommt. Dieser unterschreibt schließlich, im guten Glauben, ein Zimmer zu mieten, ahnungslos einen Eheverpflichtungsvertrag. Aber kaum ist Berta unter größten Anstrengungen an den Mann gebracht, geschieht etwas völlig Unvorhersehbares: Der Nachbar Franz (Jörg Hill) entdeckt auf Bertas Bauplatz eine Ölquelle und dann gewinnt Berta auch noch im Lotto. Jetzt ist guter Rat teuer und Karl-Otto und Hugo versuchen alles, um die "liebe Berta" und ihr "schönes Geld" zu halten. Doch keiner hat mit Berta gerechnet, die nun selbst einen Heiratskandidaten präsentiert: Scheich Abdul el Aral, einen Ölmulti. Die Verwandten laufen zur Hochform auf und versuchen, mit allen erlaubten Mitteln, zu retten, was zu retten ist. Ob es schließlich für alle ein Happy-End gibt, bleibt abzuwarten ...