Das Laientheater in Hasselbach

Wohl wahr, der Weilroder Ortsteil Hasselbach unterscheidet sich in manchen Dingen von anderen Orten der Region: Sei es die Liebe zum Gesang, der ausgeprägte Sinn zum Feste feiern oder auch die unnachahmliche Art der Artikulation. Eines kann man von den Hasselbachern aber mit Sicherheit sagen: "Was sie machen, machen sie richtig und voller Elan".

Besonders der musisch-künstlerische Bereich findet starken Zuspruch. So ist es auch sicherlich kein Zufall, daß in Hasselbach der alte Brauch des Laientheaters bis heute Tradition hat. Bereits Anfang der 30er Jahre wurde in Hasselbach Theater gespielt, allerdings nur einige Jahre: Während des Krieges war das Laienspiel nicht mehr möglich. Doch sehr schnell konnte man nach dem Krieg wieder neue Begeisterung für das Theater gewinnen: 1947 begann eine annähernd 20 Jahre andauernde Zeit des Singspiels und des Theaters. Mindestens einmal jährlich, in der Regel in der Weihnachts- oder Osterzeit haben die Laienschauspieler ihr Publikum begeistert. Über viele Wochen traf man sich im unbeheizten Saalbau des Vereinslokales, um (meist frierend) unter Leitung von Katharina Rau und Valentin Heuser die Stücke einzustudieren. Bekannte Werke wie der "Freischütz" oder "Carmen", die als Singspiel aufgeführt wurden, waren ebenso im Repertoire wie "Räuber auf Maria-Kulm" oder "Hasso, der Rebell". Insbesondere die stetig wachsende Vielfalt des Gebotenen machte die Theateraufführungen immer erfolgreicher.

Mitte der 60er Jahre wurde die Bühne des Saalbaus "Zur Krone" umgebaut, Geld für neue Kulissen war jedoch nicht mehr vorhanden. Das Laienspiel pausierte. Doch bereits 1966 begann der Männergesangverein "Eintracht" mit neuer Nachwuchsarbeit: Seit dieser Zeit werden mit den Kindern der "Vereinsfamilie" kleine Theaterstücke oder Sketche einstudiert und auf der jährlichen Weihnachtsfeier aufgeführt. So wuchs eine neue Generation von Laienschauspielern heran. Es dauerte schließlich bis 1988, bis man den erneuten Schritt zur Theateraufführung wagte. Zwei "alte Hasen", die selbst in den 50/60er Jahren "auf den Brettern" standen, nahmen sich der jungen Spieler an: Willi Messinger und Reinhold Heuser konnten den erforderlichen Spaß am Laienspiel vermitteln und hatten auch das richtige Händchen bei der Auswahl des ersten Stückes "Die Brautwiese". Man konnte sich über einen vollen Erfolg bei zwei ausverkauften Theaterabenden freuen. Der Entschluß zum Weitermachen war gefaßt; weitere Stücke wie z.B. "Der geliebte Grobian" oder das Singspiel "Die schöne Müllerin" folgten, im vergangenen Jahr kam "Der sündige Lindnerhof" zur Aufführung.

Bedingt durch den Zuspruch des Publikums hat sich der Männergesangverein "Eintracht" auch in diesem Jahr wieder entschlossen, zwei Theaterabende anzubieten. Die Vorbereitung zum Lustspiel in drei Akten "Der ledige Bauplatz" laufen schon jetzt auf Hochtouren; am 19. und 25. Dezember öffnet sich erneut der Vorhang im Saalbau "Zur Krone". Bereits im Oktober beginnen für die Laiendarsteller die Proben: Zwei bis dreimal pro Woche trifft man sich, um die Aufführungen optimal vorzubereiten. In diesem Jahr setzt sich die Gruppe aus zehn Darstellern zusammen: Bianca Aring, Gaby Becher, Bernd Hafeneger, Jens Heuser, Jörg Hill, Gabi Jeck, Ingo Messinger, Manuela Messinger, Paul Messinger und Thomas Weber; einige von ihnen waren schon 1988 mit dabei.

Natürlich hoffen die Darsteller wiederum auf die Unterstützung des Publikums, viele mühsame Probewochen sollten schließlich belohnt werden. Damit man als Gast am Abend der Theateraufführung einen optimalen Sitzplatz erhält, hat man bereits am 5. Dezember ab 11.00 Uhr die Möglichkeit, den Kartenvorverkauf im Gasthaus "Zur Krone" zu nutzen. Freuen Sie sich schon jetzt auf einen schönen, unterhaltsamen Theaterabend; denn: "Husten vor dem Fernsehapparat macht nur halb soviel Spaß wie im Theater." :-)

 
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