Usinger Anzeiger vom 01.10.2012:

Auch gesanglich ist die Eintracht eine Klasse für sich

Männergesangverein Eintracht Hasselbach lädt zu einem unterhaltsamen Liederabend

Brillieren durch Stimmsicherheit und Ausdrucksstärke: die Sänger von Eintracht Hasselbach. Foto: Kreutz

HASSELBACH (ek). Der Sängerspruch „Cum canto, populorum unio“ bedeute sinngemäß, „dass das Lied die Menschen vereint“, erklärte Vorsitzender Edgar Bargon nach dem gleichnamigen Begrüßungslied des Männergesangvereins Eintracht Hasselbach. Die Sänger hatten am Samstagabend im Vorfeld zum Tag der deutschen Einheit befreundete Chör zu einem Liederabend in den altehrwürdigen Krone-Saal eingeladen.

„Freunde musizieren“, heißt es seit Jahren bei der Eintracht Hasselbach als Erinnerung an diesen Tag. Gerade kulturell ausgerichtete Vereine seien damals frühzeitig in den Dialog mit den Nachbarn jenseits des Eisernen Vorhangs getreten und hätten dazu beigetragen, ein Fundament friedlichen Zusammenlebens der Völker zu ermöglichen. „Mit unserer Konzertreihe ,Freunde musizieren‘ wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, neue Freundschaften zu erschließen und bestehende auszubauen.“ Den Gastchören stellte er den seit 130 Jahren bestehenden Hasselbacher Traditionschor als ältesten Ortsverein und festen Bestandteil im kulturellen Leben von Hasselbach vor. Die Kontinuität in der Chorleitung reiche bis in die Gegenwart. Seit 1989 dirigiert Andreas Jung die Eintracht und hat mit dem Chor herausragende Ergebnisse erzielt. Als Vermittler und Förderer kultureller Sozialisation gehe das Wirken der Eintracht weit über Konzerte und Liederabende hinaus. Als Beispiel aus der bunten Vielfalt nannte der Vorsitzende die stets ausverkauften Theaterabende und sagte: „Kultur hat in Hasselbach eine Bühne.“

In Sachen Chorklang, Stimmsicherheit und Ausdrucksstärke dominierten die Eintracht-Sänger an diesem Abend eindeutig die Bühne. Zunächst interpretierten sie ausdrucksstark die Ballade „Schäfer und Edelmann“, das dalamtinische Liebesgedicht „Gürtel und Tüchlein“ und „Morgen marschieren wir“. In der romantischen Schumann-Vertonung „Die Minnesänger“ brillierte die Eintracht mit nuancierter Dynamik und Ausdrucksstärke, um sich in der Komposition von Willi Sendt als selbstbewusste „Junggesellen“ auf höchstem Niveau einen musikalischen Spaß zu erlauben. Das stringente Nein auf die Frage „Soll mir die Frau Herr im Haus sein?“ könnte auch sicheres Zeichen für das Festhalten der Eintracht am klassischen Männerchor sein. Bravo-Rufe ernteten die Hasselbacher Sänger für ihre stimmstarke Version des Trinkliedes „Aus der Traube in die Tonne“.

Gleich drei Gastchöre, der gemischte Chor „Liederkranz-Vorwärts“ unter Leitung von Petra Muschhammern und dessen junger Chor „Enjoy“ unter Leitung von Ursula Özmen, die auch die Vielharmonier & Harmony Girls dirigiert, kamen aus Wolfenhausen. Der gemischte Chor begeisterte unter anderem mit der Volksweise „Ich bin das ganze Jahr vergnügt“ und Silchers „Untreue“, stimmte dann zusammen mit dem jungen Chor ein Seemanslied an und „Enjoy“ trat unter anderem eine hörenswerte Traumreise mit „Over the rainbow“ an. Obwohl rund ein Drittel der Sänger fehlte, beeindruckten auch die Vielharmonier & Harmony Girls.

Der Männergesangverein „Cäcilia“ 1889 Pohl, dessen Sprecher den vollen Chorklang der Hasselbacher, deren jugendliche Frische, Geselligkeit und Trinkfestigkeit in den höchsten Tönen lobte, wurde ebenfalls von Andreas Jung geleitet. Die Sänger der Cäcilia hatten klassisches Liedgut, aber auch Gospel und Schlager im Gepäck und bildeten zum krönenden Abschluss zusammen mit den Gastgebern einen gemeinsamen Klangkörper, der stimmgewaltig „Now let me fly“ und Silchers „Entschuldigung“ erklingen ließ.

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