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Usinger Anzeiger vom 19.04.2011:

Der Schlitzohrigkeit die Krone aufgesetzt

„Ärger beim Kronen-Max“ war ganz nach dem Geschmack des begeisterten Publikums in Hasselbach

Kronen-Wirt Max (Jörg Hill) wird von Frau Schatz (Maren Sommer) ordentlich eingeseift. Assistiert wird sie von den beiden Pfarrgemeinderatsmitgliedern Manuela Messinger (links) und Jessika Rumpf. Fotos: Kreutz

(ek). Über drei Mal volles Haus bei den traditionellen Theaterabenden freuten sich am Wochenende Vorstand und Akteure des Männergesangvereins (MGV) Eintracht Hasselbach. Der Schwank in drei Akten „Ärger beim Kronen-Max“ von Bernd Gombold stand im Saal des Gasthauses zur Krone auf dem Programm und war ganz nach dem Geschmack des begeisterten Publikums.

Die musikalische Begrüßung übernahm der Männerchor, der passend zum Stück Friedrich Silchers „Entschuldigung“, wo es heißt, „Und sitz ich der Schenke beim vollen Glase Wein“, anstimmte. Danach führte Klaus Sommer gewohnt locker durchs Programm. Das Stück habe über zwei konkurrierende Gaststätten und die Sanierung eines historischen Gebäudes durchaus einen gewissen Bezug zum Dorfgeschehen, Ähnlichkeiten seien aber rein zufällig, kündigte er augenzwinkernd an. Nicht zufällig war die wie immer hervorragende Rollenbesetzung mit bekannten Stars der Hasselbacher Theaterbühne sowie jungen Talenten.

Trotz oder gerade wegen der Routine der alten Theaterhasen war auch deren Spielwitz ungebrochen. Außergewöhnlich gute Gestik und Mimik, gepaart mit viel Gefühl für Situationskomik, jede Menge Spitzen in Richtung Vereinsleben und Kommunalpolitik machten das Stück zu einem echten Vergnügen, an dem auch die Schauspieler selbst ihren Spaß hatten.

Allen voran Kronenwirt Max, der von Jörg Hill brillant in Szene gesetzt wurde. Er und seine Wirtschaft sind nach dem Tod seiner Frau ziemlich heruntergekommen. So fängt er mit seinem Freund, dem schlitzohrigen und intriganten Postboten Schmied, den Paul Messinger trefflich charakterisierte, die Post ab. Dabei entdecken die beiden so manche Schlamperei und Gaunerei des Bürgermeisters und seiner Bande aus dem Kreis der Honoratioren.

Sucht den Durchblick: Der Saubaron (Bernd Hafeneger) schneidet Gucklöcher in die Zeitung.

Ihre Informationen und das Wissen um die Geldgier der Bande nutzt der Postbote, um die anderen an der Nase herumzuführen und seinem Freund ohne dessen Wissen aus der Patsche zu helfen. Denn der schamlose, aber auch galante Bürgermeister, den Thomas Weber gekonnt personifiziert, will die Krone schließen lassen. Dies weiß der Postbote durch sein geschicktes Ränkespiel zu verhindern. In der Rolle des trotteligen Saubarons, der auf Brautschau ist, konnte Bernd Hafeneger sein komödiantisches Talent wunderbar ausleben. Für Gaby Becher war die verhärmte, aber resolute Schwester des Kronenwirts genauso eine Paraderolle wie die der etwas dümmlichen aber schönen Bürgermeister-Sekretärin Erika Schatz für Maren Sommer.

Als Feuerwehrmann Florian, der um seinen Aufstieg bemüht ist, gefiel Marc Fladung. Sehr überzeugend waren Manuela Messinger und Jessica Rumpf als scheinheilige Unternehmergattinnen und Mitglieder des Pfarrgemeinderats. Nach reichlich Irrungen und Wirrungen kommt alles zu einem guten Ende: Die Kronenwirtschaft erstrahlt in neuem Glanz, das gemeindliche Bauprojekt wird realisiert - und Kronen-Max-Tochter, die sehr erfrischend von Bühnen-Neuling Lea Weber gespielt wurde, muss nicht ins Kloster und kriegt ihren Harry, den Felix Sommer gelungen darstellte.

Der lang anhaltende Schlussapplaus galt der kompletten Theatergruppe und damit auch den guten Geistern im Hintergrund, allen voran Reinhold Heuser und Klaus Rumpf, die im bewährten Team für Leitung und Organisation verantwortlich zeichneten.

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