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Taunus-Zeitung vom 02.04.2011:

Was wird hier wohl ausgeheckt?

Zwei, die ständig etwas aushecken und dem Bürgermeister auf die Schliche kommen: Jörg Hill (links) und Paul Messinger spielen im Stück «Ärger beim Kronen-Max» den Max und den Briefträger. Foto: Konder

Hasselbach. Theaterspiel in Hasselbach – das hat wahrhaft Tradition. Seit 1930 treibt es immer wieder die Akteure aus den Reihen des Männergesangvereins Eintracht auf die Bühne. So auch in diesem Jahr. «Ärger beim Kronen-Max» heißt das Stück, für das es am morgigen Sonntag von 10 bis 12 Uhr Karten im Vorverkauf gibt. Und wo könnte es passender sein: Beim Kronen-Wirt in Hasselbach.

Mit dem gibt es freilich keinen Ärger – der Ärger spielt sich nur auf der Bühne im Saalbau ab. Dort übt seit Wochen die elfköpfige Theatergruppe unter der Regie von Reinhold Heuser und Klaus Rumpf. Die beiden haben das Lustspiel auch ausgesucht und machten bei der sogenannten Presseprobe am Donnerstagabend zufriedene Gesichter. Bereits im Januar gab es die ersten Leseproben, seit Fasching wird auf der Bühne geübt. Mittlerweile ohne Textbuch in der Hand, aber mit Souffleur am Bühnenrand. Die Texte sitzen weitgehend, jetzt können sich die Darsteller mit Gestik und Mimik beschäftigen.

Kurzer Blick in die Geschichte: Der Kronen-Max ist ein dorfbekannter Wirt, allerdings samt seiner Wirtschaft seit dem Tod seiner Frau ziemlich heruntergekommen. Sein bester Freund ist der Postbote Schmied, ein Schlitzohr, wie es im Buche steht. Die beiden treffen sich jeden Morgen in der Kneipe, öffnen über Wasserdampf die Post der Dorfbewohner und kommen so manchem Geheimnis auf die Spur.

Mit ihrem Insider-Wissen manipulieren sie nicht nur den Bürgermeister, sondern sie schaffen es auch, die alte Kneipe wieder auf Vordermann zu bringen. Irrungen und Wirrungen inbegriffen, der ganze Spaß auf den Bühnenbrettern dauert zweieinhalb Stunden und wird in drei Akten gespielt. In den beiden Umbaupausen gibt es natürlich Getränke und Brezeln.

Frauen auf Kleiderschau

Während am Donnerstag Jörg Hill als Kronen-Max und Paul Messinger als Postbote ihre erste Szene in den halbfertigen Kulissen probten, gingen einige der Frauen typisch weiblichen Dingen nach. Kleiderschau – natürlich nur zu Theaterzwecken. Jessica Rumpf packte gleich mehrere Kleider, Röcke und Blusen aus. Alles ganz schön bieder, doch das passt zu ihrer Rolle als stolze und scheinheilige Pfarrgemeinderatschefin Brunhilde, die nicht nur herrschsüchtig ist, sondern sich auch altmodisch kleidet. Die für 2 Euro neugekaufte Bluse «ist okay», meint Manuela Messinger, die die Anneliese – Brunhildes beste Freundin – spielt. Das Teil mit den roten Rosen dagegen fällt durch, ist dann doch «zu aufdringlich für eine Vorsitzende des Pfarrgemeinderates».

Messinger hat auch allerlei Kleider mitgebracht. Das blaue mit weißem Spitzenkragen kommt bestens an, auch die anderen Sachen sind akzeptabel. «Alles von meiner Oma», erklärt Manuela Messinger. «Und zum Teil sogar noch selbstgenäht.» Und was es nicht zu kaufen gibt und im eigenen Fundus nicht vorhanden ist, wird im Dorf zusammengesucht, erzählen die Frauen. Frau hat so ihre Adressen, «und zum Teil warten die Leute schon, bis wir vorbeikommen», verraten sie.

Wer wissen möchte, was die Damen auf der Bühne tragen und welche Schandtaten der Kronen-Max und der Postbote aufdecken und selbst verzapfen, der sollte eine der drei Aufführungen besuchen. Die Premiere findet am Freitag, 15. April, 19.30 Uhr, statt. Weiter geht es am Samstag, 16. April, ebenfalls um 19.30 Uhr. Die letzten Aufführung gibt es am Sonntag, 17. April, 17 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde vorher, der Eintritt kostet 8 Euro, gespielt wird im Kronen-Saal.

© 2011 Frankfurter Neue Presse

 
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