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Taunus-Zeitung vom 09.03.2011:

Fassenacht ohne geklepperte Eier? Des geht net!

Eintracht-Edgar (Bargon) betätigte sich wie jedes Jahr zum Fastnachtsausklang als Eierbäcker.

Hasselbach. Bei Bilderbuchwetter und fast frühlingshaften Temperaturen nahm das Weilroder Sängerdorf gestern Abschied von der Narretei. Vorbei die Zeiten, dass die beiden miteinander im Wettstreit stehenden Gesangvereine Liederkranz und Eintracht mit zwei konkurrierenden Umzügen die Schlagzeilen der Gazetten stürmten. Das neue Konzept der Eintracht – kein Umzug mehr, dafür geballte Eier- und Speckbettelei mit anschließender Verfütterung in der Krone – ist vergangenes Jahr prima aufgegangen. Gestern auch!

Wieder kamen über 1000 Eier zusammen und jede Menge Cholesterin, aber einmal im Jahr, geht das schon in Ordnung, und dem Onkel Doktor muss man es ja nicht gleich auf die rote Knollennase binden. In Fußgruppen mit Kind und Kegel waren die Eintrachtler wieder durchs Dorf gezogen, von Haustür zu Haustür, bis sich die Henkel der Sammelkörbe bogen. Das Vorwärtskommen war bisweilen gehemmt, denn immer wieder blieben die Sammler hängen, weil Schnaps und Kaffee gereicht wurden. Vom Hunger getrieben, eilte man danach in die «Krone», wo das närrische Henkersmahl zubereitet wurde.

Derweil kam auch in die Konkurrenz vom Liederkranz Bewegung. Die vom Rosenmontagsball gebliebenen Schatten unter den Augen gerade erst abgeschüttelt, wurde im mollig warmen Backes erst einmal ordentlich vorgeglüht. Der Zulauf beim erstmaligen närrischen Frühschoppen war zunächst etwas verhalten.

Als es dann aber auf 15.11 Uhr, den vereinbarten Abmarschtermin für den Umzug zuging, kamen immer mehr Liederkränzler. Der brachte auch eine Premiere, führte er doch mitten durch das Restaurant des Seniorenstifts Carpe Diem, damit die alten Leute auch etwas zu lachen hatten. Es schloss sich der übliche Zug durch die Gemeinde an, Ziel Backes. Dort roch es auch schon verdächtig nach Speck und Eiern, denn auch dem Liederkranz ist es seit Jahrzehnten ein ehernes Gesetz: «Fassenacht ohne geklepperte Eier geht net!» Vier Zweierteams waren zuvor mit großen Henkelkörben ausgerückt. Im Backes ging es dann noch ordentlich rund. Teilweise gabs Freibier, auch ein paar Büttenreden, etwa von Günther Bargon, der als Feuerwehrmann gekommen war. Auch Michael Sommer und Daniel Maurer trugen zur spätnärrischen Erheiterung des ohnehin schon heiteren Publikums bei.as (as)

© 2011 Frankfurter Neue Presse

 
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