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Taunus-Zeitung vom 08.03.2011:

Auf dem Ozean der Narretei

Beim MGV Eintracht geht es nicht nur innen, sondern auch von außen feucht-fröhlich zu

Maritim ging‘s zu beim traditionellen Maskenball des MGV Eintracht, das Motto «Darf‘s etwas Meer sein?» animierte die zahlreich erschienenen Ballbesucher zu so manch hochseetauglicher Kostümierung.

Von Alexander Schneider

Originell: Die aus dem blauen Meer auftauchenden Nixen, im Hintergrund die Haifischbar. Fotos: as

Hasselbach.  Die Fassenacht nach hinten zu verlängern, ist selbst für die eingefleischtesten Narren ein absolutes No go. Am Aschermittwoch ist unwiderruflich alles vorbei. Aber nach vorne, das geht. Dessen eingedenk, lädt der Männergesangverein Eintracht üblicherweise auch bereits für Freitag zum Maskentreiben ein und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Narrenk(l)appe: Die Narretei währt eine Nacht länger, und es ist mehr Zeit zur Erholung, denn schließlich will man den Faschingssonntag in vollen Zügen genießen.

Freitag war also wieder so ein gefundener Tag für Hasselbachs Frohnaturen, für die es diesmal nicht nur innen feucht-fröhlich wurde, sondern auch von außen: «Es darf etwas Meer sein!» lautete die maritime, von allem einen Nachschlag heischende Losung. Von allem eben – Spaß, Musik, Brötchen (mit Fisch), aber auch Bier und Wein.

«Alles blau, ich fühle mich wie im Aquarium», lachte Edgar Bargon, matrosig-quergestreifter Eintracht-Chef. Wie lange es den Maskenball schon gibt? Der letzte, der es wusste, soll vor 30 Jahren von Bord gegangen sein. «Schon ewig, mein Opa hat das schon gesagt», führt Bargon den Ursprung des ursprünglich generell das Antlitz der Tanzenden verhüllenden närrischen Lustbarkeit auf die graue Vorzeit zurück. Womöglich ist sie sogar älter als die Eintracht selbst.

Diesmal schipperte die «MGV Eintracht» mit ihren Gästen, die den Kronensaal erst zögerlich, dann aber doch in Massen enterten, auf dem weiten Ozean der Narretei. Wer keine rechte Idee fürs Outfit hatte, ging als einfacher Matrose mit blau-weiß gestreiftem Leibchen, andere griffen zur klassischen Augenklappe, banden sich ein rotes Tuch fest um den Schädel – das soll gegen alkoholbedingt wachsenden Umfang helfen. Es gab aber auch richtig originelle Kostüme. So ging Ex-Eintracht-Präses Werner Jeck als Leuchtturm mit gelber Rundumleuchte auf dem Kopf, andere kamen watschelnden Fußes als Pinguine, uniformierte Kapitäne, Meerjungfrauen, als Taucher oder auch als rosarote Krabben. Die Armen, Krabben werden schließlich erst rot, wenn sie ins heiße Wasser geworfen werden. Was macht man nicht alles für die Fassenacht . . .

Schon beim Auslaufen herrschte ausgelassene Fröhlichkeit an Bord der MGV Eintracht. Von dieser Stimmung durfte es ruhig «etwas Meer» sein.

Anfangs konnten die meist in Gruppen auftretenden und auch nur die Hälfte des Eintritts zahlenden Maskenträger vom Komitee noch richtig vorgestellt werden. Mit zunehmender Füllung des Etablissements ging das dann aber bald nicht mehr, und die Jury mit Edgar Bargon an der Spitze, deren Aufgabe es war, die originellsten Vermummungen zu prämieren, musste schon ganz schön den Bauch einziehen, um überhaupt durch das wogende Meer der Narren zu gelangen. Am Ende gab es dann aber doch eine klare Entscheidung: Sieger nach Punkten wurde Werner Jecks als Leuchtturm in der Einzelwertung und die Quallen, unter denen sich Jens und Andrea Heuser, Christoph und Katrin Fischer sowie Andreas und Ina Grün verbargen.

© 2011 Frankfurter Neue Presse

 
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