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Usinger Anzeiger vom 05.10.2010:

Auf Ohrenhöhe mit dem Publikum

Eintracht Hasselbach lud Chöre zu gemeinsamem Singen ein

(ek). Fester Bestandteil im Veranstaltunsgkalender des Männergesangvereins Eintracht Hasselbach ist im Herbst das gemeinsame Musizieren und Singen mit befreundeten oder benachbarten Chören und Gruppen. Am Samstagabend waren Sänger aus dem benachbarten Haintchen, aus Wernborn und aus Phillipstein im herbstlich dekorieren Saalbau „Zur Krone“ Gäste der Eintracht und boten ein facettenreiches Spektrum des Chorgesangs.

Die Eintrachtler präsentieren sich fast ganz in Schwarz. Foto: Kreutz

In Augen- oder besser in direkter Ohrenhöhe im Saal und nicht auf der Bühne, bildeten die sangesstarken Hasselbacher Männer unter Leitung von Andreas Jung mit „Cum Canto“ von Hans Lingerhand den musikalischen Auftakt. Eintracht-Vorsitzender Edgar Bargon begrüßte die Gäste und gab dann das Mikrofon zur weiteren Moderation an Klaus Sommer. Die Chöre stellten sich selbst kurz vor und sagten auch die Lieder an, die sie zu Gehör brachten. Mit zwei gefühlvoll vorgetragenen romantischen Liedern zeigte der Männerchor Nassovia Frohsinn Phillip- stein unter Leitung von Daniel Sans, wo seine Stärken liegen. So besangen sie unter anderm in „Der Jäger Abschied“ von Felix Mendelssohn Bartholdy eindrucksvoll den deutschen Wald. Für zwei Renommierstücke unter den italienischen Bergsteigerliedern fehlte dem Chor jedoch eindeutig das nötige Stimmvolumen. Das dann folgende „I want to go to heaven“ schien jedoch für den Chor und seine beide Solisten wie maßgeschneidert.

Die Hasselbacher Gastgeber stellten ihre Klasse mit der gelungenen Interpretation verschiedener Volkslieder sowie einem englischen Titel unter Beweis. Der besondere Chorklang der Eintracht tug die Handschrift von Andreas Jung, der den Chor seit über 20 Jahren dirigiert. Angesichts von über 20 Jahren Deutsche Einheit verwies der Moderator auf die Inschrift auf der Eintracht-Fahne, wo es heißt: „In Freud und Leid zum Lied bereit.“ So vertrete die Eintracht bis heute die Liedkultur im Ort und außerhalb, was im Saal auch zahlreiche Urkunden und Pokale von Sängerwettstreiten dokumentierten. Auch am Samstagabend brillierte die Eintracht. In „Das Morgenrot“ von Robert Pracht fingen die Sänger zunächst wunderbar die Naturstimmung, die Verbindung von Gott, Mensch und Natur ein, um sich dann in „Der Junggeselle“ von Willy Sendt mit einem erfrischenden „Traleralalalala“ von einer ganz anderen Seite zu zeigen. In der kroatischen Komposition „Gürtel und Tüchlein“ bewiesen die Hasselbacher enorme Stimmsicherheit und glänzten vor allem in den leisen Passagen.

Für eine ganz andere Art von Chorgesang stand das Chorensemble „Da Capo“ aus Wernborn mit Chorleiter Andreas Mlynek. Die Wernborner seien das erste Mal auf der Bühne in Hasselbach, teilte der Moderator mit. Doch die Wernborner machten deutlich, dass das gemeinsame Singen auf eine alte Tradition zurückgehe. Bereits 1890 hätten Wernborner und Hasselbacher im Ruhrgebiet zusammen gemauert und gebaut und bei der Arbeit bestimmt auch zusammen gesungen. Außerdem sei der Wernborner Chor nachweislich 1920 bei einem Sängerwettstreit in Hasselbach aufgetreten, zu dem sich sonst kein Chor aus der Umgebung getraut habe. Auch am Samstag fielen die Wernborner in Hasselbach positiv auf. Mit Liedgut aus den Bereichen Gospel, Jazz und Pop trafen sie hervorragend den Geschmack des Publikums. Mit „Freedom is coming“, versprühten sie locker swingend den Geist der inneren Freiheit und die Freiheit im Glauben. Besonders gut an kamen auch der Ragtime „Hello my Baby“ und das Popstück „Sunny“.

Vor Sangesfreude strotzend, präsentierte sich der Gesangverein 1886 Haintchen unter Leitung von Anneke Jung. Der gemischte Chor, in dem auch die Hasselbacherin Anja Mühle mitsingt, legte den Schwerpunkt auf Titel aus dem Bereich des Pop und auf temperamentvolle und rhythmisch betonte afrikanische und brasilianische Volkslieder. Beendet wurde das Chorkonzert von den Hasselbacher Gasgebern mit „Der Mond ist aufgegangen“.

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