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Taunus-Zeitung vom 09.08.2010:

Not macht erfinderisch

Karaoke ersetzt beim Laternenfest die Musikkapelle

Von Alexander Schneider

Im Nachhinein gesehen, war es sogar gut, dass die fürs Laternenfest der Hasselbacher Eintracht gebuchte Kapelle in letzter Minute abgesagt hat. Obwohl die bereits geklebten Plakate eilends wieder eingesammelt werden mussten.

Hasselbach. Die «Eintracht» hat ein neues Format für ihr Laternenfest gefunden. Nicht ganz freiwillig, aber: Schlecht ist es nicht, im Gegenteil. Nach der Absage der Kapelle hieß es umdenken. Die Plakate mussten wieder eingesammelt werden. Und auch die Discoparty konnte man «knicken».

Geknickt war am Samstagabend dennoch niemand, denn Michael Rumpf hatte die rettende Idee: Karaoke! Mal «was Neues für einen eigentlich nur dem gesungenen Wort – ohne Musik – verpflichteten Verein». Entsprechend gut war die Stimmung im Zelt, nachdem Franziska Jeck und Larissa Rumpf sich todesmutig aus 2600 Titeln die Ode an die Mütter dieser Welt herausgesucht hatten: «Mama Mia», von Abba.

Unbekümmert trällerten die Mädels ins Mikro, und die schlaue Maschine zählte sogar die richtig getroffenen Töne. Es waren einige. Die Playback-Karriere von Bärbel und Günter Rumpf dagegen schien schon beendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte: Es gab kein «Herzilein». Unter 2600 Titeln. Kaum zu glauben. Dafür aber «An der Nooordsee-Küste . . .», diesmal nicht von Klaus & Klaus, sondern von «Bärbel & Günter». Allerdings: Das Publikum hatte hier zwar mehr zu lachen, die schlaue Maschine dafür aber weniger zu zählen.

Stimmung gerettet

Die Stimmung beim Laternenfest war also gerettet. Zumal in diesem Jahr auch das Wetter mitspielte. Ein wirklich lauer Sommerabend war es, der die Erinnerung an das letztjährige Fest wach werden ließ, als sich die Temperaturen mit Ach und Krach im zweistelligen Bereich halten konnten. Während damals eher heißer Apfelwein angesagt war, fanden heuer die Cocktails aus dem Kontinent der Fußball-WM reißenden Absatz. Tina Messinger, Gabi Becher, Jutta Bördner, Andrea Hill und Isabell Rumpf hatten sich leckere Kreationen einfallen lassen: «Kokonut» (mit Kokos), «Balu» (Pfirsich), «Krokodile» (Blue Curacao), «Serengeti» (Mango), «Chamäleon» (Ananas) und das «Äffchen» (Banane), das bei entsprechendem Konsum schnell zum ausgewachsenen Affen werden konnte.

Absolut jugendfrei war dagegen der Laternenumzug für die Kinder. Die hatten den Einbruch der Dämmerung kaum erwarten können und Michael Rumpf, wie jedes Jahr an der Quetschkommode, musste die Ungeduld der Kids bremsen. Bis es dann endlich dunkel genug war und der Umzug – bis zum Feuerwehrgerätehaus und zurück – beginnen konnte. Nach der Rückkehr zum Festplatz gab es Geschenke für die Kinder. In diesem Jahr blaue Rucksäcke, die Werner Jeck auf der Landesgartenschau entdeckt und einem Sponsor «abgeschwätzt» hatte. Allerdings waren einige Rucksäcke etwas zu klein, sonst hätten sich die Kinder ganz darin verstecken können.

© 2010 Frankfurter Neue Presse

 
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