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Taunus-Zeitung vom 31.05.2010:

Wie aus Peter der Peder wird

Mundart-Abend mit Peter Beck

Von Monika Schwarz-Cromm

Der Begge Peder alias Peter Beck.«Wie geil ist das denn...» – ein Ausspruch, bei dem die Liebhaber von Mundart-Kabarett sofort an den Begge Peder denken.

Hasselbach. «Jetzt bin ich’s.» Mit diesen Worten startete Peter Beck, den alle im Saalbau «Zur Krone» als Begge Peder kennen, am Freitagabend sein Comedy-Programm. «Der sieht ja richtig gut aus», staunten Alexandra, Waltraud, Iris, Katja und Ramona in der ersten Reihe. Die fünf Frauen waren aus Haintchen nach Hasselbach gekommen und wollten genau wie die vielen Besucher auf keinen Fall die Lacher dieses Abends versäumen. Denn eines war klar: Wenn der Begge Peder kommt, bleibt kein Lachmuskel unbenutzt.

Der Männergesangverein «Eintracht» hatte den beliebten Komiker schon vor drei Jahren im Programm und landete auch am Freitag mit dem knurrigen Besserwisser wieder einen Volltreffer. Denn nicht umsonst ist der Begge Peder der hässlichste und auch hessischster aller Hausmeister und bewies das mit seinem neuen Mundart-Programm «Mir doch egal». So verwandelte sich Peter Beck vor aller Augen in den Begge Peder. Viel war dafür nicht nötig, um vom sympathischen Mann von nebenan zu dem beliebten Depp zu werden: ein unmodernes Brillengestell, ein abgewetzter Hut mit Rasierpinsel anstelle des Gamsbartes und das wichtigste Utensil, die schiefen und teilweise fehlenden Zähne. Dass die Buntfalten-Cordhose viel zu kurz und der graue Hausmeisterkittel zu eng waren, passte ins Bild. «Es ist schöner auf der Bühne einen Depp zu spielen als einer zu sein», kommentierte Peter Beck und war ab sofort der Begge Peder. Und der schimpft natürlich auf Gott und die Welt. Und der popelt auf der Bühne in der Nase, schnäuzt sich laut und kratzt sich am Allerwertesten. Natürlich stets unter dem lauten Gelächter des Publikums. Klar war für den Hausmeister die Fußball-WM ein wichtiges Thema. Doch warum diese Fußballspieler alle von oben bis unten tätowiert seien, konnte er nicht verstehen. Doch, fiel ihm dann ein. Die hätten am Handgelenk einen Code für den Fall, dass sie verkauft würden. Ob denn die Hasselbacher auch ein Känguru-Viertel haben, fragte er die Zuschauer. «Große Sprünge und nichts im Beutel.» Aber neben den Neureichen gebe es im Ort auch immer die Fünf-Uhr-Bauern, ganz nach dem Motto: «Steht im Winter noch das Korn, ist es wohl vergessen worden.» Dann sei der Känguru-Viertel-Bewohner zum Fünf-Uhr-Bauern gekommen und habe gefragt: «Wo überwintern denn Ihre Schweine?» «Inne Bix» (in der Büchse) lautete die kurze Antwort.

Bohrer im Baumarkt

Den modernen Lebensstil von Patchworkfamilien beschrieb der Begge Peder so: «Da werden Kinder und Möbel zusammen geschmissen.» Eine Geschichte, die tatsächlich das Leben geschrieben haben musste, erzählte er beim Kauf einer «Partisanenwand», die ihm im Laden um die Ecke zu teuer erschien und für die er gleich mehrere Male zum Baumarkt fuhr. Baumarkt, das war sowieso sein Hausmeisterthema. «Da will ein Mann im Baumarkt Dreier- und Fünferbohrer haben», erzählte er dem Publikum, weil er ein Achter-Loch bohren wolle. «Da nehmen Sie doch zwei Viererbohrer, da brauchen Sie das Futter nicht zu wechseln», so der Rat des Verkäufers.

© 2010 Frankfurter Neue Presse

 
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