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Usinger Anzeiger vom 31.12.2009:

Krone ohne König: Wer wird Wirt?

Pächterin hört auf - Jürgen und Gabi Jeck machen vorerst weiter

(ek). Ob es im neuen Jahr 2010 einen Wirt im Gasthaus "Zur Krone" in Hasselbach geben wird, und wer das sein wird, darüber wurde in Hasselbach lange Zeit gerätselt. Klar war nur: Die bisherige Pächterin Renate Schneider hört zum heutigen 31. Dezember auf. Nach Umbau- und Renovierungsarbeiten im Januar will nun Inhaber Jürgen Jeck mit seiner Frau Gabi die Wirtschaft an zwei Tagen in der Woche weiter betreiben.

Jürgen Jeck geht es darum zu zeigen: "Hier in Hasselbach ist noch etwas und hier geht auch noch etwas in Sachen Gastwirtschaft." Damit wolle er nicht zuletzt dem "Totreden" entgegenwirken. Damit meint er die Gerüchte, dass die Krone geschlossen werde. Als Folge davon seien bereits die Öffnungszeiten der Gaststätte im Carpe Diem erweitert worden. Dass er sich selbst bislang zur Zukunft der Krone bedeckt gehalten habe, begründet er damit, dass er, solange er nach einem neuen Pächter gesucht habe, nicht anders lautende Informationen habe verbreiten wollen. Erst als klar gewesen sei, dass kurzfristig kein Pachtvertrag mehr für Anfang 2010 zustande komme, habe er Informationen nach draußen gegeben.

Dass die Jecks selbst die Gastwirtschaft weiter betreiben, scheint so etwas wie eine Notlösung zu sein. Bis zum 3. Januar 1994 war Jürgen Jecks Mutter Maria die Kronenwirtin. Für Jürgen und Gabi Jeck war es nach dem Tod der Mutter nie eine Frage, die Gaststätte weiter zu führen, da Jürgen Jeck gerade von seinem Vater die Schreinerei übernommen hatte. Also wurde die Krone erst einmal für fünf Jahre verpachtet. Jürgen Jeck erinnert sich noch daran, dass Altbürgermeister Hartmut Haibach vor einer Wiederverpachtung versucht hat, den Saal der Krone ähnlich dem Felsenkeller in Rod an der Weil, für eine gemeindliche Nutzung zu pachten, um die kostspielige Renovierung der Alten Schule zu umgehen. Da nur Gastwirtschaft und Saal zusammen verpachtet werden konnten, sei die Alte Schule dann doch renoviert worden, bot aber für Großveranstaltungen nicht genügend Platz. Der Saal der Krone sei in den vergangenen zehn Jahren einziger Veranstaltungsort für alle größeren Veranstaltungen der Hasselbacher Vereine gewesen, so Jeck.

Nachdem der Männergesangverein Liederkranz sein ehemaliges Vereinsheim, die frühere Gaststätte "Zum Löwen", gekauft und 2009 einen Zuschuss bei der Gemeinde zum Ausbau des Backes-Saales beantragt hatte, und weil der Pachtvertrag für die Krone am Auslaufen war, versuchte Jürgen Jeck den Kronensaal wieder nach dem Modell Felsenkeller an die Gemeinde zu verpachten. Nach langwierigen politischen Diskussionen fiel die Entscheidung für das Backes und gegen die Krone. "Alles was ich wollte, war eine Gleichbehandlung," meint der enttäuschte Jürgen Jeck dazu und ergänzt: "Der Verein, der das Backes betreibt, macht später auch irgendwann Gewinne, aber die Existenz der Krone wird, nur weil ich ein Privatmann bin, aufs Spiel gesetzt."

Persönlich gekränkt fühlen sich die Jecks, dass Stammtische, die bislang immer in der Krone gewesen seien, jetzt nicht mehr kommen wollten. Und ihnen ist auch bekannt, dass der Liederkranz im Ortsbeirat einen Antrag stellen will, um die Konzession für den öffentlichen Betrieb des Pokalstübchens, dem derzeitigen Vereinsraum des Liederkranzes, zu erlangen. Dennoch wollen die Jecks den Betrieb in der Krone aufrechterhalten, nicht zuletzt auch als Proberaum für die Sänger der Eintracht, die genau wie Freunde und Bekannte schon ihre Unterstützung beim Umbau und der Renovierung zugesagt haben.

Vorerst wollen Gabi und Jürgen Jeck die Krone mittwochs- und freitagsabends öffnen sowie nach Vereinbarung für Familienfeiern oder Veranstaltungen für andere Gruppen. Auch der Saal kann weiterhin gemietet werden. An den Öffnungstagen soll es auch kleine Speisen geben, aber keine feste Karte, sondern vorbereitete Kleinigkeiten - Eintopfsuppen, Frikadellen oder Ähnliches kann sich Gabi Jeck vorstellen. Bei größeren Veranstaltungen könnten die Veranstalter die Bewirtung selbst übernehmen, oder aber Gabi Jeck könnte einen Caterer beauftragen und den Service organisieren. "Wir sind da ganz offen", erklären die Jecks. Und Gabi Jeck, von den Theateraufführungen und als Trainerin der Garde als Frohnatur bekannt sagte: "Ich mache es gern. Mit uns kann man auch jede Menge Spaß haben. Ich freue mich auf jeden, der zu uns kommt."

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