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Taunus-Zeitung vom 11.08.2008:
Partyspaß im Lichterglanz
Von Alexander Schneider
Hasselbach.
Was dem Liederkranz sein Parkfest ist, ist der Eintracht ihr
Laternenfest. Seit mehr als zwei Jahrzehnten laden die Sänger der
Hasselbacher Eintracht nun schon jährlich zum Lichterfest auf den
Festplatz ein. Auch an diesem Wochenende war wieder halb Hasselbach auf
den Beinen, um ein fröhliches Sommernachtsfest zu feiern. Das Wetter war
zwar trocken, aber auch etwas kühl, so dass sich viele daheim dann doch
schnell noch einen Pulli holten, um dann aber bis in den frühen Morgen
durchzuhalten. Was bei der Stimmung kein Problem war, beim MGV Eintracht
versteht man sich eben auf solche Festivitäten und «früh Schluss», das
gab’s beim Laternenfest noch nie.
«Früher», so MGV-Präses Werner Jeck, «gaben wir für die Mitglieder
noch ein Schlachtfest.» Als das Interesse der Hasselbacher am Mitfeiern
aber immer weiter wuchs, wurde eben das Laternenfest erfunden. Anfangs
noch eintägig. «2007 haben wir wegen unseres 125-jährigen Bestehens an
zwei Tagen gefeiert, so soll es nun bleiben», sagt Schriftführer Jens
Heuser. Absoluter Renner ist seit Jahren die Cocktailbar, die immer mit
einem neuen Motto aufwartet. Dieses Mal traf man sich an berühmter
Stelle: «Große Freiheit Nr. 7». Entsprechend maritim auch das Outfit
der Bardamen und die Getränkeauswahl: «Küstennebel», «Blanker Hans»
oder «Lange Anna», alles im Glas und alles schön bunt. Wochenlang
hatten die Sängerfrauen die Mischungsverhältnisse erforscht, und der
Erfolg gab ihnen auch diesmal wieder recht.
Fest zum Programm gehört auch der Lampionumzug der Kinder. Sie konnten es
kaum abwarten, bis Michael Rumpf mit dem Akkordeon das Kommando zum
Aufbruch gab. «Laterne, Laterne», «Ich geh’ mit meiner Laterne» und
«Weißt du, wieviel Sternlein stehen» – alles einmal durchgesungen und
schon war die kleine Prozession wieder am Festplatz. Da begann es im Zelt
auch schon zu wummern. Die Neu-Anspacher Jugendrockbands
Tuxedo-Paint-System, Pothole und Dirty Slob waren beauftragt, die Jugend
zu unterhalten. «Die Session ist super angekommen», freut sich Michael
Rumpf. Erstmals hatte der MGV einen Discobus im Einsatz, der die Besucher
der «Rock'n Heavy Night» am Neu-Anspacher Bahnhof abholte und sie,
rechtzeitig zum «Lumpensammler», auch wieder zurückbrachte, alles für
einen Euro. Viele junge Leute nahmen das Angebot an.
«Das Laternenfest soll für jeden etwas bieten», erläutert Jens Heuser
das Programm, das gestern mit einem Familientag ausklang. Der Flohmarkt
war wieder einmal gewachsen, litt aber etwas unter dem leichten Regen.
Meist wartete die Auslage unter Planen verhüllt auf Kunden. Längst
kommen die Trödler nicht mehr nur aus Weilrod, sondern aus dem ganzen
Usinger Land. Wer schon wieder aus den Augen schauen konnte, kam gestern pünktlich
zum Frühschoppen und manch einem war anzusehen, wie viel Mühe ihn das
kostete. Beim Frühschoppen sorgte das Blasorchester Laubus-Eschbach dann
gestern für den richtigen Ton, bevor am Nachmittag die Sängerfrauen etwa
30 Kuchen und Torten bereit stellten. Und an die Kinder war ebenfalls
gedacht, sie vergnügten sich beim Ponyreiten.
© 2007 Frankfurter Neue Presse
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