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Taunus-Zeitung vom 19.03.2008:
So klappt’s mit dem Knecht
Von Andrea Döppenschmitt
Hasselbach.
„Am Ozonloch sind die Männer schuld“, war die Magd Rosl
(Gabi Jeck) überzeugt, denn: „Wenn die den Mund aufmachen, kommt ja nur
heiße Luft raus.“ Wenn Rosl hingegen den Mund aufmachte, und das tat
sie ohne Ende, dann zuckte das Publikum nicht nur wegen ihres schiefen
Gesanges zusammen. Auch Bauer Lindner und Knecht Hans hatten wegen Rosls
scharfer Zunge nichts zu lachen.
Viel zu schmunzeln hatte hingegen das Publikum der Theateraufführungen im
Saal des Gasthauses „Zur Krone“. Mit dem Schwank „Der sündige
Lindnerhof“ hatte die Theatergruppe des Männergesangvereins Eintracht
wieder ein Stück auf die Bühne gebracht, das die Zuschauer bei drei
ausverkauften Aufführungen begeisterte. Egal ob in roten, blauen oder
gelben Gummistiefeln, kombiniert mit gelben oder rosa Gummihandschuhen:
Kein Problem, bei dem Magd Rosl keine Hilfe wusste.
Wenn es aber darum ging, den Knecht Hans (Jörg Hill) für sich zu
gewinnen, stellte sie sich recht ungeschickt an. Mit Unterstützung von
Uschi Lindner (Jessica Rumpf) und deren Schminkkoffer startete Rosl jedoch
eine „Altbausanierung“, die es in sich hatte. Mit Rock, toupierten
Haaren und Schuhen mit Absätzen erkannte sie der Angebetete kaum. Aber
schließlich fanden die beiden doch noch zusammen. Sie waren allerdings
nicht das einzige glückliche Paar. Auch Uschi fand ihren Mann (Uwe Mewitz)
fürs Leben.
Bis dahin nahm die Komödie aber noch einen wechselhaften Verlauf. Bauer
Peter Lindner (Paul Messinger) und seine Frau Anastasia (Gaby Becher), die
sich so manches „liebevolle“ Wortgefecht lieferten, sollten nämlich
auf Vermittlung der schwatzhaften und neugierigen Pfarrgemeinderätin
Maria (Manuela Messinger) den neuen Pfarrer (Bernd Hafeneger) aufnehmen.
Der Pfarrer kam inkognito in Jeans und Pullover, der Freund hingegen trug,
um sich bei den Eltern einzuschmeicheln, einen dunklen Anzug und ein Kreuz
an der Kette. Die Verwechselung nahm ihren Lauf, und das Publikum war
begeistert. Klaus Sommer, der den Abend eröffnete, betonte, dass Ähnlichkeiten
rein zufällig seien.
Nicht zufällig hingegen das gute Gelingen des Theaterstückes. Außer der
hervorragenden Leistung der Schauspieler und der bewährten Leitung durch
Reinhold Heuser und Klaus Rumpf ist auch die professionelle technische
Unterstützung von Michael Rumpf zu erwähnen. Er sorgte nicht nur für
die richtige Ausleuchtung der Akteure, sondern auch für einen guten Ton.
Dafür musste er schon bei den letzten Proben dabei sein, um die Mikrofone
immer richtig einzustellen.
Abgerundet wurde die gelungene Aufführung durch den Auftritt des Männergesangvereins
unter Leitung von Andreas Jung. Vorsitzender Werner Jeck dankte allen
Helfern und Akteuren für ihren Einsatz. Am Samstagabend wurde er zudem
von allen Anwesenden mit einem Geburtstagsständchen überrascht.
© 2007 Frankfurter Neue Presse
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