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Usinger Anzeiger vom 06.02.2008:
Zwei Umzüge und eine Superstimmung
Doppelt Helau! In Hasselbach zogen wieder
die beiden Faschingszüge der Eintracht und des Liederkranzes durch das
Dorf
HASSELBACH (ek). Ein Dorf mit rund 1000 Einwohnern und zwei
Faschingsumzügen, das gibt es im Usinger Land wohl nur in Hasselbach. Krönender
Abschluss der Faschingskampagne sind in Hasselbach die Faschingsumzüge
der beiden Männergesangvereine, die nacheinander starten und mit gewissem
Abstand durch die Straßen ziehen, und wo Mitglieder und Sympathisanten
beider Vereine im Anschluss getrennt feiern. Beide Traditionsvereine zogen
am Nachmittag mit Motivwagen und Fußvolk durch Hasselbach. Der
Liederkranz startete und endete vor der Alten Schule, wo im Hof ein
beheiztes Zelt zum anschließenden Feiern und Eieressen einlud. Der Zug
der Eintracht legte vor dem Gasthaus zur Krone los, wohin die Sänger im
Anschluss ebenfalls zum Feiern und Eieressen einkehrten.
Die Liederkränzler boten ein bunt gemischtes Bild von Metzgern, Japanern
oder Indianern. Liederkranz-Vorsitzender Clemens Gattinger und Pressewart
Uwe Häuser waren als bunte Clowns keine Kinder von Traurigkeit. Und während
die Jecken reichlich Wurfmaterial unter die vom Straßenrand oder
zumindest aus dem Fenster zujubelnden Zuschauer warfen, wärmten sie sich
selbst mit Hochprozentigem. In Anlehnung an das Motto ihres Maskenballs
"Zauberhafte Märchenwelt", wuselten etliche Eintrachtler als
Trolle durch die Straßen, auch Schneewittchen und die sieben Zwerge und
der gestiefelte Kater waren wieder in Hasselbach unterwegs. Und
Eintracht-Chef Werner Jeck gab den Koch aus Dornröschen.
Gebackene Eier zum Faschingsausklang sind gute Tradition bei beiden Männergesangvereinen.
Schon vor dem Zug hatten Mitglieder beider Fraktionen sich als eifrige
Eiersammler betätigt. Jeder Verein habe so seine Familien, die ihm die
Eier und auch Bares oder ein Schnäpschen spendeten, hieß es seitens der
Eintracht. Und dass die Hasselbacher da nicht knauserig sind, zeigte die
Ausbeute des Liederkranzes vom vergangenen Jahr. Man habe im Vorjahr 700
Eier verbacken und die übrig gebliebenen 600 Eier als Soleier eingelegt,
die dann in den Chorproben verzehrt worden seien.
© Taunus
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