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Taunus-Zeitung vom 04.02.2008:

Hier schmust Goldmarie mit Rumpelstilzchen

Hasselbach. Schwarze wilde Zottelmähne, riesige Ohren und Füße, kleine Knollennase, dicke Bäuche und lange haarige Schwänze – so kamen die Trolle daher. Zwei Stunden waren nötig gewesen, sich derart fantasievoll zurechtzumachen. Doch für den Maskenball des Männergesangvereins Eintracht 1822 am Freitagabend opferten die elf geheimnisvollen Wesen, die angeblich in den Wäldern Hasselbachs ihr Unheil treiben, doch gerne die kostbare Zeit in der kurzen Faschingskampagne und mischten sich unter das ganz „normale“ Märchenvolk. Die Eintracht hatte nämlich ins märchenhafte Hasselbach geladen.

Und tatsächlich wurde so mancher Protagonist der Gebrüder Grimm zum „Movie-Star“, wie die Band „Adrenalin“ auf der Bühne sang und spielte. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, dröhnte schon das nächste Lied aus den Lautsprechern. Die beiden Musiker drückten kräftig auf die Stimmungstube. Da grölte der gestiefelte Kater genauso mit wie das Rotkäppchen. Und als es mit „Love Is In The Air“ weiterging, da stürmten sie schon wieder die Tanzfläche.

Und schon bildete der Troll mit der schwarzen Katze ein Paar. Und auch der Zauberer hakte sich beim wilden Wolf ein und drehte seine Runden. Tatsächlich waren auch Dornröschen und die Meerjungfrau zum Feiern gekommen. Ein Zauberer hatte gerade jede Menge weißer Häschen aus seinem Hut gezaubert und führte sie alle im Kreis herum.

Dass es so viele Prinzen und Prinzessinnen und sogar eine große Ritterrunde in Hasselbach gab, das wusste auch Eintracht-Vorsitzender Werner Jeck zuvor noch nicht. Er selbst hatte sich in den Koch aus dem Märchen Dornröschen verwandelt, der aber glücklicherweise gerade nicht im hundertjährigen Schlaf verweilte, sondern stattdessen viel lieber quietschvergnügt mitten im Gewühl gesichtet wurde. Ja, die Tanzfläche war am Freitagabend ein sehr beliebter Fleck im Saal der „Krone“, der nur freigemacht wurde, wenn wieder eine neue Gruppe maskierter Karnevalfreunde begrüßt und wild winkend und rufend im Kreis umher geführt wurde. Es war wahrlich wie im Märchen. Da schmuste sogar die Goldmarie mit dem Rumpelstilzchen. Die sieben Zwerge mit den krausen Bärten und dem schönen Schneewittchen in ihrer Mitte wurden übrigens als die am besten maskierte Gruppe gekürt, genau wie die Meerjungfrau, die die schönste Einzelmaske trug. (msc)

© 2007 Frankfurter Neue Presse

 
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