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NNP vom 24.10.2007:
1500 Sänger maßen ihr Können
Weilrod-Hasselbach. „Geschafft!“,
seufzte Werner Jeck am Sonntagabend gegen 20 Uhr. Der Vorsitzende des Männergesangvereins
(MGV) Eintracht Hasselbach nahm das erste Mal für längere Zeit in der
Cafeteria der Grundschule Platz. Er wirkte sichtlich gelöst und glücklich.
Seit einer Woche hatte Jeck pro Nacht nicht mehr als vier oder fünf
Stunden geschlafen. Dafür wirkte er erstaunlich frisch. Wie ihm ging es
auch Franz-Josef Heydt, der am Sonntag zusammen mit Klaus Sommer den
nationalen Sängerwettbewerb moderierte, den Abschluss des Musik- und
Kulturjahres zum 125-jährigen Bestehen. „Dass wir das alles so
geschafft haben“, sinnierte nun auch Schriftführer Jens Heuser
strahlend, „ist phänomenal, und wir sind mehr als zufrieden.“
In der Tat galt es am Sonntag, eine logistische Meisterleistung zu
absolvieren. Denn 30 Chöre mit etwa 1500 Sängern aus Hessen, Bayern,
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stellten sich in der Grundschule
Rod an der Weil einem kritischen Wertungsrichterduo und feierten anschließend
ausgelassen im großen Festzelt. „Wo ist der Saal zum Einsingen?“,
„Sind wir schon dran?“, „Wo können wir bleiben?“, „Wissen Sie,
wo die Toiletten sind?“. Fragen über Fragen . . .
Während für diejenigen, die den Auftritt schon hinter sich hatten, die
Zeit der Entspannung begann, herrschte bei den Gastgebern noch immer
Anspannung. Jeck hörte einige der Auftritte in der Aula, die Zeit immer
im Blick. „Das Niveau der Sangesleistungen hat sich mit jedem Auftritt
gesteigert“, schätzte der Vorsitzende. Warten auf das Ergebnis, das
Eintracht-Dirigent Andreas Jung schließlich auf der Bühne verlas.
Konzentriert schrieben die Sänger mit, rechneten fieberhaft die Zahlen
zusammen. Als Jung dann das Gesamtergebnis verkündete, wurde es laut.
Applaus, Jubelschreie, hochgerissene Arme und Enttäuschungsrufe waren zu
sehen und zu hören. Jetzt mussten die Pokale herangeschafft und die
Urkunden geschrieben werden. Die beiden Wertungsrichter Arthus Groß aus
Marktoberdorf und Professor Volker Hempfling aus Köln nahmen noch den
Dank der versammelten Sänger entgegen, bevor sie abreisten.
Im Zelt herrschte Ausnahmezustand. Die Sieger feierten, und die
Platzierten stimmten ein. Die jungen Sänger stürmten die Bühne, tanzten
ausgelassen, Hemd und Hose wollten einige nicht mehr anbehalten. Karina
Jeck, die Frau des Vorsitzenden, konnte gerade noch den Tisch mit den
Pokalen in Sicherheit bringen, denn auf dem Nachbartisch tanzten schon die
Sänger aus Dorndorf.
Klaus Sommer suchte verzweifelt die Techniker, er wollte die Pokalübergabe
ansagen, während Bürgermeister Axel Bangert (SPD), der den gestifteten
Tagessiegerpokal übergeben sollte, auf seinen Einsatz wartete. (tas)
© 2007 Frankfurter Neue Presse
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