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NNP vom 15.10.2007:

Einträchtiges Sangesfest zum Abschluss des „Eintracht“-Jubeljahrs

Der MGV „Eintracht“ Hasselbach feierte am Wochenende mit seiner Chor-Gala und dem nationalen Chorwettebwerb den Abschluss seiner Feiern zum 125-jährigen Bestehen. Weilrod-Hasselbach. „Wohlauf ihr Gäste“, begrüßte der Männergesangverein „Eintracht“ Hasselbach mehr als 600 Gäste im großen Festzelt an der Grundschule in Rod an der Weil. Mit Spannung erwarteten die „tausend Stimmen“ der Chöre die Darbietungen, und Moderator Klaus Sommer vom gastgebenden Chor hatte gut damit zu tun, die einzelnen Stücke und Chöre anzusagen. Aber auch immer wieder damit, zu einer Pause aufzurufen, damit die Heizung im Zelt aufgedreht werden konnte, in dem so mancher die Jacke zuknöpfen musste.

Mit einer Chorgala am Samstagabend und dem nationalen Chorwettbewerb am Sonntag die „Eintracht“ die Feiern zu ihrem 125-jährigen Bestehen. Gleichzeitig bildeten beide Veranstaltungen den Abschluss des Musik- und Kulturjahres des Chores.

„Natürlich hoffen wir, damit auch neue Freunde zu gewinnen“, betonte Werner Jeck, Vorsitzender des MGV Eintracht. Mit der Gala hatten sich die Sänger noch einmal selbst übertroffen. Kein Wunder, dass sich Schirmherr Götz Esser mit „seinem Chor“ sehr verbunden fühlt.

Beachtlich waren auch die Leistungen der neun Chöre, die zu der festlichen Veranstaltung gekommen waren. Allen voran die Männer der „Harmonie“ Lindenholzhausen, die in diesem Jahr mit ihrem Leiter Martin Winkler den Sieg beim „Internationalen Musical Eistedfood“ in Llangollen (Wales) errungen hatten. Eines der Stücke in Wales war „Tyger, Tyger – Burning Bright“ gewesen, ein Arrangement des walisischen Komponisten Brian Hughes, der darin die göttliche Erschaffung des Tigers und des Lammes beschreibt, „und sinngemäß mahnt, dass man sich vertragen soll“, erklärte Winkler mit einem Augenzwinkern in Richtung Hasselbach, wo es bekanntermaßen zwei miteinander konkurrierende Männerchöre gibt.

Mit dem Dirigenten Andreas Jung und dem bekannten Bassisten Hans Albert Demer hatte der Chor zwei bekannte Namen verpflichtet. Andreas Jung musste dabei besonders häufig auf die Bühne kommen, denn er dirigierte nicht nur den Gastgeberchor Eintracht Hasselbach, der mit freudigen Trinkliedern die Gala eröffnete, sondern auch den MGV „Eintracht“ Nentershausen und den MGV „Frohsinn“ Staudt. Letzterer darf wohl als ein weiterer Hochgenuss des Abends bezeichnet werden.

Zuhörer, die die Leistungen der Sänger vergleichen wollten, hatten dazu Gelegenheit, als sowohl der MGV „Frohsinn“ Staudt als auch der Gesangverein „Sängerlust“ Wicker das Stück „What Shall We Do With The Drunken Sailor“ von Robert Shaw präsentierten. Während der „Frohsinn“ mit seiner Interpretation das flüsternde Fragen der Seemänner lebendig werden ließ, stimmte Dirigent Hans Kaspar Scharf von der „Sängerlust“ eine besondere Art des Dialoges an, indem er die erste Zeile der Strophen als volltönende Frage sang.

Zarter waren die Stimmen der beiden Solistinnen Katharina Datz und Christiane Kuhn vom MGV „Cäcilia“ Ober-Olm, die sowohl mit ihrem gemischten als auch mit dem Pop- und Jazzchor „The Voices“ zeigten, was sie können. Musical-Songs bot auch der Gesangverein „Eintracht“ Würges, während der Frauenchor Elz auf klassisches Liedgut setzte.

Allein der Blick auf das Programm und den dritten Punkt, nämlich den Auftritt des MGV „Liederkranz“ Hasselbach, machte ein wenig stutzig – und das nicht nur, weil Eintracht und Liederkranz doch einst als erbitterte Rivalen galten. Waren bei allen Chören die vorgesehenen Lieder aufgeführt, fehlten die Angaben beim „Liederkranz“. Wer vermutete, dass der Verein nicht auftrete, sollte Recht behalten. Der Grund: „Der Dirigent Matthias Schmidt ist heute Abend bei einem Wettbewerb in Stuttgart“, sagte Werner Jeck. Eine Begründung, die auch Norbert Hüttmann, selbst Mitglied im Liederkranz, bestätigte. Dass man auf keinen Ersatzmann zurückgreifen wollte, hänge mit den einstudierten Stücken zusammen. Mit der Konkurrenz, die zwischen den Chören hartnäckig bestand, habe das aber nichts zu tun. „Ich persönlich finde es sehr schade, dass der Chor abgesagt hat“, sagte Jeck. Überraschend kam das allerdings nicht. Bereits drei Wochen vor dem Auftritt hatte der Liederkranz abgesagt. Da seien die Programmzettel schon gedruckt gewesen.

Dass die Sänger des Liederkranz’ dennoch zumindest als Gäste den Weg ins Festzelt gefunden haben, sei eine überaus positive Geste. Und, das ist Jeck wichtig, einen Friedenshandschlag habe man sich schließlich schon beim ersten Festakt des Jubiläums gegeben. (tas)

© 2007 Frankfurter Neue Presse

 
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