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Taunus-Zeitung vom 15.10.2007:

Der Liederkranz ist nur als Zuhörer dabei

Mehr als 600 Sänger und Gäste verfolgten die Darbietungen am Samstagabend in Rod an der Weil. Rod an der Weil/Hasselbach. „Wohlauf ihr Gäste“, begrüßte der Männergesangverein (MGV) Eintracht Hasselbach mehr als 600 Gäste im großen Festzelt an der Grundschule in Rod an der Weil (siehe auch Bericht auf Seite 13). Mit Spannung erwarteten die „tausend Stimmen“ der Chöre die einzelnen hochkarätigen Darbietungen, und Moderator Klaus Sommer vom gastgebenden Chor Eintracht hatte gut damit zu tun, die einzelnen Stücke und Chöre der Gala anzusagen. Aber auch damit, zu einer Pause aufzurufen, damit die Heizung im Zelt aufgedreht werden konnte, in dem so mancher die Jacke zuknöpfen musste.

Allein der Blick auf das Programm und den dritten Punkt, nämlich den Auftritt des MGV Liederkranz aus Hasselbach, machte ein wenig stutzig – und das nicht, weil Eintracht und Liederkranz doch einst als erbitterte Rivalen galten . . . Waren bei allen Chören die vorgesehenen Lieder aufgeführt, fehlten die Angaben beim Liederkranz. Wer da vermutete, dass der Verein nicht auftritt, sollte Recht behalten. Denn der Verein hatte seine Teilnahme abgesagt. Der Grund: „Der Dirigent Matthias Schmidt vom MGV Liederkranz ist heute Abend bei einem Wettbewerb in Stuttgart“, sagte Werner Jeck, Vorsitzender des MGV Eintracht. Eine Begründung, die auch Norbert Hüttmann, selbst Mitglied im Liederkranz, bestätigte. Dass man auf keinen Ersatzmann zurückgreifen wollte, hänge mit den einstudierten Stücken zusammen. Mit der „Konkurrenz“, die zwischen den Chören hartnäckig bestand, habe das aber nichts zu tun. „Ich persönlich finde es sehr schade, dass der Chor abgesagt hat“, sagte Jeck. Überraschend kam die Absage allerdings nicht. Bereits drei Wochen vor dem Auftritt hatte der Liederkranz abgesagt, da seien die Programmzettel allerdings schon gedruckt gewesen.

Natürlich stehe man immer noch irgendwie in Konkurrenz zueinander, aber nicht mehr als andere Chöre auch, vor allem solche, die eine Vielzahl an Sängern beschäftigen, betonte Jeck. Dass die Sänger des Liederkranz’ aber dennoch zumindest als Gäste den Weg ins Festzelt gefunden haben, sei eine überaus positive Geste. Und, das ist Jeck wichtig, einen Friedenshandschlag habe man sich schließlich schon beim ersten Festakt des Jubiläums gegeben.

Ob dadurch nun wirklich alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, blieb dahingestellt, und nur zwischen den Zeilen war seitens des Sänger des Liederkranzes zu hören, dass es das Angebot gegeben habe, als letzte auf der Bühne zu singen, gegen 22.30 Uhr. „Das wäre aber mit unserem Zeitplan kollidiert, denn wir wollten um 22 Uhr fertig sein“, begründete Jeck die Entscheidung der Eintracht. (tas)

© 2007 Frankfurter Neue Presse

 
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