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Usinger Anzeiger vom 15.10.2007:

"Wohlauf ihr Gäste, seid fröhlich, frisch und wohlgemut"

Männergesangverein "Eintracht" Hasselbach eröffnete große Chor-Gala - "würdiger Abschluss des Festjahres" - Mainzer Hofsänger Hans Albert Demel

ROD AN DER WEIL (ek). "Wohlauf ihr Gäste, seid fröhlich, frisch und wohlgemut", klang es zum Auftakt beschwingt aus 38 Männerkehlen. Der gastgebende Männergesangverein "Eintracht" Hasselbach eröffnete mit diesem Lied von Erasmus Widmann am Samstagabend im Festzelt an der Grundschule in Rod an der Weil die große Chor-Gala. Diese war mit dem nationalen Chorwettbewerb am Sonntag zweifelsohne Höhepunkt des "Kulturjahres 2007", mit dem die "Eintracht" ihr 125-jähriges Jubiläums feierte.
Nach zehn Veranstaltungstagen war dies ein würdiger Abschluss des Festjahres. Einen abwechslungsreichen Konzertabend mit hochkarätiger Besetzung hatte "Eintracht"-Vorsitzender Werner Jeck angekündigt und nicht zu viel versprochen. Schirmherr und Vorsitzender der Gemeindevertretung Götz Esser dankte den Mitgliedern "seiner Eintracht Hasselbach" für ihr unermüdliches Engagement. "Wo mit Hingabe und Leidenschaft gearbeitet, gesungen und musiziert wird, da entsteht Kultur", zitierte er den ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog.
Bestes Beispiel war der Auftritt der "Eintracht" selbst, die unter Leitung von Andreas Jung einmal mehr ihre Klasse unter Beweis stellte. Stimmsicher, mit viel Gespür für Dynamik und Rhythmik, vor allem aber ausdrucksstark meisterten sie das getragene "Ramona" von Mabel Wayne ebenso souverän wie das temperamentvolle "Dana-dana" von Lajos Bárdos. "Eintracht"-Chorleiter Jung war quasi der Mann des Abends, leitete er doch auch die Meisterchöre des Sängerbundes Rheinland-Pfalz aus Staudt und Nentershausen. Die beiden Männerchöre demonstrierten präzise, kraftvoll und ungemein ausdrucksstark, zu welchen Leistungen Laienchöre fähig sind - ob in schlichten klassischen Chorsätzen oder einer höchst anspruchsvollen Version von "What shall we do with the drunken sailor".
Zusammen mit dem von den Mainzer Hofsängern bekannten Hans Albert Demel brillierte Andreas Jung außerdem auch in "Set Down Servant" als Solist bei der "Harmonie" Lindenholzhausen, dem international erfolgreichen Spitzenchor und unumstrittenen Höhepunkt des Abends. Die "Harmonie" Lindenholzhausen unter Leitung von Martin Winkler und begleitet von Klaus Cutik am Klavier war unverkennbar eine Klasse für sich, beherrschten die rund 90 Sänger doch mühelos alle Facetten des Chorgesangs. Volkslieder verschiedener Couleur, romantische Chorwerke von Schubert oder Dvorak und Chormusik aus dem 20. Jahrhundert waren in Rod an der Weil nur einige Kostproben. Ihre Interpretation der zeitgenössischen Komposition "Tyger, Tyger, burning bright" von Brian Hughes war Chorgesang in Vollendung.
Im Vergleich zu solchen Auftritten hatten es die anderen Chöre des Abends aus Würges, Wehen, Elz, Wicker oder Ober-Olm schon schwer. Doch jeder brachte auf seinem Niveau die Freude am Singen zum Ausdruck. Und nicht nur die jungen Mitglieder vom Pop & Jazzchor "The Voices" aus Ober-Olm machten mit dem Titel "Milch" aus dem Musical "Elisabeth" Lust auf mehr Chorgesang. Es war übrigens nicht die fehlende Lust am Singen, warum der zweite Hasselbacher Männerchor, der "Liederkranz", seinen Auftritt bei der Chor-Gala der "Eintracht" abgesagt hatte. Deren Chorleiter befinde sich auf einem Wettbewerb, so Moderator Klaus Sommer. Weiterer Bericht folgt

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