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Usinger Anzeiger vom 16.05.2007:

Hübsch hässlich ist der schräge Typ

Comedy-Abend zum 125-jährigen Bestehen der "Eintracht"

HASSELBACH (ek). "That's the way - aha aha - I like it", schallte es immer wieder aus begeisterten Hasselbacher Sängerkehlen. Und damit alle mitsingen konnten, hielt der urkomische Typ auf der Bühne dem Publikum im Takt die Texttafeln hin. Der Comedy-Abend im Rahmen des "Musik und Kulturjahres 2007" zum 125-jährigen Bestehen des Männergesangvereins "Eintracht" 1882 Hasselbach war mit "Musigg" und "Dummheide" vom "Begge Peder" alias Peter Beck im ausverkauften Saal des Gasthauses "Zur Krone" ganz nach dem Geschmack der Zuschauer.
Der "Begge Peder", der aus dem Fernsehen und der Mainzer Fassenacht bekannte hess(l)ischste aller Hausmeister, war zum Brüllen komisch. Für seine mit sparsamer aber treffender Mimik und Gestik unterstrichenen Geschichten in hessischer Mundart, die das Leben schrieb und die auf gute Beobachtung seiner Mitmenschen gründeten, provozierte er schreiendes Gelächter und tosenden Applaus . "Der ist ja wirklich zum Wegschmeißen, live noch viel besser als im Fernsehen", stellte Mirjana Brendel fest, die sich vor Lachen schier einkringelte.
Hübsch hässlich war der schräge Typ in Manchesterhosen und Hausmeisterkittel, altbackenen Sandalen, Hut und Brille und dem verunstaltenden Gebiss. Und er hatte Haare auf den Zähnen, wenn er immer wieder seine Frau als Sinnbild für alle Ehefrauen durch den Kakao zog, ob beim detailliert geschilderten gemeinsamen Einkauf, bei der Produktpalette von Douglas, dem Baumarkt für Frauen, oder dem Geschenk für seinen Namenstag "heut' is' blöder Hund". Dass er sein Programm, und war es noch so lustig, nicht nur einfach vortrug, sondern auch schlagfertig auf Vorkommnisse im Publikum mit einem lockeren Spruch einging, war das Salz in der Comedy-Suppe. Nach einem lauten Schnäuzer aus dem Zuschauerraum meinte er: "Willste e Stück Brot dazu?", und packte dann selbst sein Taschentuch aus, um sich umständlich und hingebungsvoll zu schnäuzen.
Anders als bei manchen seiner Kollegen gerieten selbst wohl dosierte schlüpfrige Themen beim "Begge Peder" niemals zur Peinlichkeit. Und was vielleicht so schien, als sei es an den Haaren herbeigezogen, wie die folgenschwere Weinprobe beim Aldi, hatte irgendwo einen realen Hintergrund. "Es war alles nur gespielt, aber so e bissje Begge Peder is' jeder, ob beim Hosenkauf oder beim Dokter", stellte er am Schluss hintersinnig fest und gab, nachdem er sich ohne sein Gebiss mit echten Zähnen als Mensch wie du und ich gezeigt hatte, als allerletzte Zugabe noch "en scheene dreggische Witz" zum Besten. Abschließend pries er auch seine DVDs an, von denen ein Teil als Spende an die Kinderkrebsstation in Mainz geht, und bat um weitere Spenden für diesen guten Zweck.

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