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Taunus-Zeitung vom 13.03.2007:

Scherben nicht unter den Teppich kehren

Von Andrea Döppenschmitt

Hasselbach. Auf die Scherben, die es in unserem Leben gibt, ging Pfarrer Helmut Gros in seiner Predigt am vergangenen Sonntag ein. Scherben, das seien negative Ereignisse wie Streit, Trennung, Krankheit oder der Verlust eines Menschen. Ein nachdenklich stimmendes Thema für den Festgottesdienst zu Ehren des 125-jährigen Bestehens des Männergesangvereins Eintracht Hasselbach. Und doch passte es gut zu diesem Jubiläum, denn ein Blick in die Geschichte des Gesangvereins zeigt, dass es auch hier viele schwere Ereignisse gab.

In der Andacht und Kranzniederlegung auf dem Friedhof im Anschluss an den Gottesdienst erinnerte der Vorsitzende Werner Jeck an die Verstorbenen: „Der Verein wäre nicht, wenn nicht Generationen vor uns so viel für ihn getan hätten.“ Das Gedenken galt auch dem Verlust von 11 Sängern im Ersten Weltkrieg und 18 Sängern im Zweiten Weltkrieg. „Die Freude am Singen tröstet uns“, versicherte Jeck. Das Singen auf dem Friedhof und der gemeinsame Gottesdienst waren daher wichtiger Bestandteil zur Eröffnung des Festjahres, zu dem Pfarrer Gros Glückwünsche und Gottes Segen aussprach. Die Pfarrkirche scheint nicht nur geografisch der Mittelpunkt des Ortes, sondern auch wichtiger Bestandteil im Alltag zu sein. So schmückte die Eintracht unter Leitung von Andreas Jung zu Ehren ihres Jubiläums den Gottesdienst mit ihrem Gesang. „Das ist der Tag des Herrn“, erklang es zum Abschluss und die Gottesdienstbesucher freuten sich über das Lob. Scherben sollte man nicht unter den Teppich kehren, mahnte Pfarrer Gros, aber gerade in einer Gemeinschaft könne man so manche Einschnitte besser ertragen. Dass die Eintracht das Auf und Ab des Lebens bisher gut gemeistert hat, das zeigt sie durch das Erreichen ihres Jubiläums.

© 2007 Frankfurter Neue Presse

 
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