trans.gif (807 Byte)


Taunus-Zeitung vom 22.02.2007:

. . . und am Ende gibt’s Eier mit Speck

Von Andrea Döppenschmitt

Hasselbach. Auf den Faschingsumzug des Männergesangvereins „Eintracht“ war wohl auch Petrus neugierig, denn die Nebelschwaden hatten sich am Dienstagnachmittag verzogen, und strahlender Sonnenschein sorgte für ein angemessenes Ambiente des traditionellen närrischen Lindwurms. Der war mit drei Wagen zwar zugegebenermaßen etwas kürzer als die großen Geschwister in Mainz oder Köln, aber die närrische Begeisterung der Teilnehmer war mindestens genauso groß.

Vorne weg zogen laut trommelnd die pinkfarbenen Häschen, die bereits beim Kostümball den ersten Platz errungen hatten (TZ berichtete). Kaiser Franz Josef alias MGV-Vereinsvorsitzender Werner Jeck in Begleitung ihrer Hoheit Kaiserin Sissi alias Mirjana Brendel, die mit ihrem Kostüm den ersten Platz in der Einzelwertung beim Kostümball belegt hatte, grüßten das Fußvolk huldvoll von einem mit Blumen geschmückten Wagen. Gleich dahinter vertrat das Faschingskomitee das diesjährige Motto „Eine Reise durch die Zeit“.

Phantasievolle Kostüme gab es aber nicht nur bei den Zugteilnehmern. Bunt und einfallsreich gaben sich ebenfalls die Zuschauer entlang der Route des närrischen Zuges. Während die einen Kamelle und Konfetti schmissen, waren andere unterwegs, um Eier und Speck zu sammeln. Das ist eine alte Tradition im Ort. Nach dem Umzug trifft man sich nämlich zum Eieressen im Gasthaus „Zur Krone“. Neben Jörg Hill und Gabi Becher sowie Gabi Jeck und Thorsten Becher waren auch Klaus Fladung und Irmgard Mathias zum Sammeln unterwegs. Seit zehn Jahren ziehen die beiden am Faschingsdienstag ab etwa 13 Uhr zusammen los, um die traditionelle Stärkung der Narren in den Häusern des kleinen Weilroder Dörfchens zu sammeln. „Besonders die älteren Leute, die nicht mehr selber zum Faschingszug kommen können, warten schon immer auf uns“, berichtete Fladung. Es macht den beiden Eier-Sammlern daher besonders viel Freude, ein Stück Karnevalsstimmung zu den Menschen zu bringen.

Das Ganze sei aber auch recht anstrengend, gaben die zwei zu, denn es ist üblich, dass man, um beim Sammeln auch ordentlich bei Kräften zu bleiben, immer und immer wieder eine hochprozentige Stärkung angeboten bekommt. So haben sich zum Abschluss des Tages nicht nur die Teilnehmer des Zuges, sondern auch die Paare, die die Eier besorgt haben, eine (nicht flüssige) Stärkung redlich verdient.

© 2007 Frankfurter Neue Presse

 
Zum Seitenanfang

Zur Startseite