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Taunus-Zeitung vom 17.02.2007:
1882: Strawinsky, Parsifal und die Eintracht
Von Andrea Döppenschmitt
(Artikel als PDF)
Hasselbach. Für die
Musikgeschichte gibt es im Jahr 1882 drei markante Daten: Am 17. Juni
wurde der russische Komponist Igor Strawinsky geboren, am 26. Juli
gelangte Richard Wagners Parsifal in Bayreuth zur Uraufführung, und der
15. August ist als Gründungsdatum des Männergesangvereins
„Eintracht“ überliefert, der mit seinen 125 Jahren der älteste
Verein der Taunusgemeinde ist. Mit Jakob Bargon als musikalischem Leiter
eroberte sich die „allzeit freudige Sängerschar“ schon bald nach
ihrem Zusammenschluss im Vereinslokal „Zur Krone“ einen festen Platz
in der Gemeinde. Ausgehend von den 14 Gründungsmitgliedern nahm die Zahl
der Sänger stetig zu.
Schon damals übte man mit viel Fleiß und so trat die „Eintracht“
1911 erstmals in Schmitten bei einem Chorwettbewerb an. Mit dem zweiten
Klassenpreis und dem Ehrenpreis begann die glänzende Vereinsgeschichte,
die von vielen Ehrungen und Siegen geprägt ist. Als erfolgreichstes Jahr
kann dabei 1980 gelten. Mit Karl Kohlhoff, der ab 1968 die musikalische
Leitung übernahm, errangen die Sänger mehrere erste Preise, einen
Ehrenpreis sowie drei Dirigentenpreise. Im Verlauf ihrer Geschichte
erlebte die „Eintracht“ so manche Höhen aber leider auch Tiefen.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges brachte die Vereinstätigkeit zum
Erliegen. Es dauerte lange Zeit bis sich die Sängerschar von dem Verlust
von elf Kameraden erholt hatte. Ein schmerzhafter Einschnitt war ebenfalls
der Zweite Weltkrieg, aus dem achtzehn Sänger nicht zurückkehrten.
Bergauf ging es für die „Eintracht“ erst wieder mit Beginn der 50er
Jahre. Dies wird nicht nur an den gesanglichen Erfolgen, sondern ebenso an
den steigenden Mitgliederzahlen deutlich. Durch die Gebietsreform in den
70er Jahren kam die Gemeinde Hasselbach zum Hochtaunuskreis. Die Sänger
entschieden sich jedoch in ihrer Jahreshauptversammlung im Januar 1973
entgegen der kommunalen Grenzen weiterhin im Sängerkreis Limburg und
somit in der Sängergruppe I „Goldener Grund“ zu bleiben.
Neben viel musikalischer Arbeit unternahmen die Chormitglieder in den
folgenden Jahren immer wieder Ausflüge und Besuche bei befreundeten
Vereinen, die die Sänger bis nach Berlin führten. Ein absoluter Höhepunkt
war im Oktober 1986 eine Fahrt nach Rom. Unvergessen blieb den Teilnehmern
die Mitgestaltung einer Heiligen Messe im Petersdom und eine Audienz bei
Papst Johannes Paul II.
Für die stimmungsvollen Erfolge der „Eintracht“ ist seit 1989 Andreas
Jung als Chorleiter verantwortlich, der die Nachfolge von Karl Kohlhoff
antrat. An der Vereinsspitze steht seit 2001 Werner Jeck. Zusammen mit dem
Vorstand organisiert er das Festjahr, das offiziell mit einem Konzert am
Samstag, 10. März ab 20 Uhr im Saalbau „Zur Krone“ eröffnet
wird. Alle Informationen und Termine zum Jubiläumsjahr finden
Interessierte auf der Homepage des Vereins unter der Adresse http://www.mgv-eintracht.de.
© 2007 Frankfurter Neue Presse
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