trans.gif (807 Byte)


Taunus-Zeitung vom 23.08.2006:

Laternen trotzen den Regentropfen

Von Monika Schwarz-Cromm

Hasselbach. Sie kommen nicht zur Ruhe – die Hasselbacher. Ob Parkfest, Brunnenfest oder Laternenfest. «Dies ist das Jahr der Feiern», beschrieb Werner Jeck, Vorsitzender des Gesangvereins MGV Eintracht, als Organisator des aktuellen Festes. Bunte Lämpchen auf dem Festplatz und Laternen tragende Kinder zeigten auch gleich, worum es ging: Laternenfest war angesagt.

Da blieben doch Martina Bargon, Ursula Heinrich und Katharina Maurer nicht zu Hause. Auch nicht, als sich der Himmel pünktlich zum Start des Festes trübe zusammenzog und tatsächlich die Schleusen öffnete, als die Kinder sich gerade zum Laternenumzug aufstellten. «Dann machen wir eben nur die kurze Version», entschied der Chef. Schon erklang ein fröhliches «Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne», und der Kinderzug setzte sich in Bewegung. «Was soll’s?», erklärte Katharina Maurer dazu, «es gibt kein schlechtes Wetter.» Mit Schirmen schützten sich die drei Frauen vor den Regentropfen und hielten eisern draußen am Stehtisch aus. Ja, selbst bei schlechtem Wetter hatte das Laternenfest so seinen eigenen Reiz.

Die Cocktailbar war einige Jährchen zurück in die Flower-Power-Zeit gegangen. Jutta Bördner und die anderen Helfer servierten im schrillen Outfit der Blumenkinder so manchen Drink. «Den meisten Spaß haben die doch beim Aussuchen des Themas», ließ Werner Jeck einen kurzen Blick hinter die Kulissen des Vorbereitungsteams zu. Die Musik wurde natürlich dementsprechend ausgesucht und ließ so manch einen heutigen Mittfünfziger an die «guten alten Zeiten» Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger denken, als es galt, Liebe statt Krieg zum Thema zu machen.

20 Jahre gibt es auch schon das Laternenfest in Hasselbach, erinnerte sich Werner Jeck daran, wie es einst begann. Früher sei es nämlich ein Schlachtfest gewesen, das der Verein mit seinen Mitgliedern und Freunden feierte. «Das Kind brauchte dringend einen neuen Namen», erzählte der Vorsitzende von der Idee, ein Laternenfest ins Leben zu rufen. Und an diesem Wochenende waren alle begeistert vom Ambiente des Festes. Nicht alle Gäste harrten so beständig draußen aus wie Martina Bargon, Ursula Heinrich und Katharina Maurer, doch ihren Spaß hatten sie alle. Der hält übrigens für die Kinder noch ein wenig länger an. Fünf Laternenträger wurden ausgelost, die bald einen besonderen Tag miteinander verbringen dürfen. «Wir lassen uns immer etwas einfallen und laden die Kinder dann ein», verriet Werner Jeck noch schnell, bevor er sich wieder ins Laternenlicht stürzte.

© 2006 Frankfurter Neue Presse

 
Zum Seitenanfang

Zur Startseite