Der Blick ist fest auf das Vereinsjubiläum gerichtetHauptversammlung des Gesangvereins Eintracht Hasselbach - "Wir brauchen jeden Mann"
HASSELBACH (df). Sie hatte eher unspektakuläre
Tagesordnungspunkte, diese Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins
Eintracht 1882 Hasselbach (MGV). Weder Vorstandswahlen, noch
Ehrungen, noch Grundsatzentscheidungen. Und doch wurde zu
fortgeschrittener Stunde eine Grundsatzdiskussion begonnen, die
zwar ohne konkretes Endergebnis verlief, aber dennoch offen und
fair geführt wurde und so manchen der 42 Versammlungsteilnehmer
anschließend dazu angeregt haben mag, sich über die angerissenen
Themen selbst Gedanken zu machen: Quo vadis, MGV? Zuvor jedoch
wurde die Tagesordnung relativ zügig abgehandelt. Der Vorsitzende
Werner Jeck lieferte einen Abriss der Vereinsaktivitäten des
vergangenen Jahres und hob bei dieser Gelegenheit unter anderem
sowohl die erfolgreiche Teilnahme bei den Chorwettbewerben in
Meerholz und Hahnheim hervor, als auch die Theateraufführung und
das gelungene Kirchenkonzert mit dem philippinischen Gastchor
"De la Salle Voices".
Indes ist der Terminkalender des Vereins auch dieses Jahr wieder reichlich gefüllt. In der Karnevalszeit werden traditionell der Kostümball, der Kindermaskenball und der Fastnachtsumzug ausgerichtet. Die Theateraufführungen sind vom 7. bis 9. April eingeplant. Auf dem Programm steht diesmal das Stück "Oh Gott, die Familie!", ein Schwank in drei Akten von Bernd Gambold. Auch hier rechnen die Veranstalter wieder mit einem Ansturm auf den Vorverkauf der Karten am 26. März, die wohl wie in den vergangenen Jahren innerhalb weniger Stunden ausverkauft sein werden. Diskussionen gab es um die Abschaffung oder Erweiterung der Gutscheine für diese Veranstaltung. Die werden jedoch auch weiterhin bei Reinhold Heuser erhältlich sein, auf der Theater-Hotline 06083/1010 oder auf der Homepage des Männergesangvereins www.mgv-eintracht.de. Weitere Termine sind unter anderem die Teilnahme am WeiltalSonntag und das Laternenfest. Schriftführer Jens Heuser stellte außerdem die Planung des Jubiläumsjahres 2007 vor, in dem der Verein seinen 125. Geburtstag feiern wird. Die Termine seien festgezurrt, meinte Heuser. Nun gehe es nur noch um die endgültige Organisation. Grund zur Sorge gebe es allerdings nicht, denn "wir liegen gut in der Zeit", fuhr der Schriftführer fort. Unter der Schirmherrschaft von Götz Esser, Chef der Druckerei Esser in Neuweilnau, wird das Jubiläumsjahr bereits im kommenden November mit einem Delegiertentag für den nationalen Chorwettbewerb beginnen, der im Oktober 2007 das Ende des Festprogammes markieren wird und in der neuen Sporthalle in Rod an der Weil, ersatzweise in Riedelbach, stattfinden soll. Nutzungsgenehmigungen für beide Hallen lägen bereits vor, bestätigte der Schriftführer. Im März wird es vor dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche noch eine akademische Feier geben. Die genauen Termine allerdings stünden noch nicht fest, wie Heuser präzisierte. Auch sonst bietet das Festprogramm 2007 genügend Abwechslung: von der Theateraufführung über einen Abend mit Peter Beck bis hin zum Kulturabend unter dem Motto "Musik aus anderen Ländern" und einem Kirchenkonzert. Der achte Tagesordnungspunkt "Zielsetzung für das Jahr 2006" jedoch hatte es in sich. Denn Werner Jeck sprach eine Situation im Chor an, die ihm ganz offensichtlich unter den Nägeln brannte: Die Beteiligung an den Chorproben lasse "sehr zu wünschen übrig". Und das gerade in diesen Zeiten, denn "wir gehen jetzt auf ein großes Jubiläum zu, da brauchen wir jeden Mann". Dass die Proben durch das Fehlen langwieriger und durch die hohe Wiederholungsfrequenz für die regelmäßig Erscheinenden langweilig würden, das bestätigten auch einige Chormitglieder. Und wenn man jetzt schon die Zügel schleifen lasse, wie sehe es erst in vier oder fünf Jahren aus, wenn die Alten ausgeschieden seien und die Jungen nicht nachrückten, fragte sich ein Chorsänger. Dass diese Diskussion überhaupt stattfand, ist schon bemerkenswert. Sie ist Beleg für ein intaktes Verhältnis der Vereinsmitglieder untereinander. Dass sie jedoch in der Öffentlichkeit und nicht hinter verschlossenen Türen geführt wurde, ist ein Beweis für deren Selbstbewusstsein. Und sie zeugt von Weitblick. Denn nicht nur die Eintracht muss sich Gedanken um ihre Zukunft machen. Nachwuchsprobleme und ein hoher Altersdurchschnitt machen auch anderen Chören zu schaffen. Es ist eher die Art und Weise, über die Probleme zu diskutieren und ihnen ins Auge zu sehen, die diesen Verein wohl besonders auszeichnet. |
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