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Usinger Anzeiger vom 11.05.2005:

Flug eines Schmetterlings über den Wellen des Missouri

Mehrstimmig und stimmgewaltig: Philippinischer Chor "De La Salle Voices" begeisterte

HASSELBACH (df). Einen wahren Ohrenschmaus lieferte der philippinische Chor "De La Salle Voices" aus Lipa-City am vergangenen Sonntag anlässlich eines Konzertes in der Hasselbacher Kirche. Unter der Leitung von Joven Valeras verstand es der knapp 30-köpfige gemischte Chor mit einem Durchschnittsalter von rund 20 Jahren aufs Beste, das Publikum mit einem vielfältigen Repertoire zu beeindrucken. Nicht umsonst hat der sich beim Harmonie Festival in Limburg-Lindenholzhausen vergangene Woche die Silbermedaille ersungen und wurde zusätzlich mit dem Sonderpreis für hervorragende Interpretation ausgezeichnet.
Und dass sie singen konnten, das haben die Chormitglieder in der Barockkirche Sankt Margaretha mit einem rund anderthalbstündigen Programm unter Beweis gestellt. Gleich zu Beginn, als sie zur philippinischen Nationalhymne anhoben, konnten die Zuhörer die Bravour des Chores erahnen. Geübte Stimmen, perfekt zu einem Ganzen zusammengefügt, verliehen dem gemischten Programm einen Klangkörper, der das Publikum in seinen Bann zog. Sie sangen wie aus einem Guss, da stimmte jeder Einsatz, hohe wie tiefe Töne wurden mit Leichtigkeit getroffen und mit einer Dimension wiedergegeben, die es dem Zuhörer erlaubte, den stimmlich imitierten Flug eines Schmetterlings, das Spiel der Kinder oder die Wellen des Missouri tatsächlich nachzuempfinden. Mehrstimmig und stimmgewaltig kamen die Philippinos daher und so manches Mal war man geneigt, nach einem Mikrofon oder nach Lautsprechern zu suchen. Doch es war alles echt und handgemacht. Während im ersten Teil des Konzertes sakrale Gesänge unter anderem von Johann Sebastian Bach und Claudio Monteverdi und Felix Mendelssohn Bartholdy zum Zuge kamen, gab es im zweiten Teil ein gemischtes Folklore-Programm - von "Shenandoah" über "Duerme Negrito" bis hin zu "The Lion sleeps tonight". Im letzten Teil wurden philippinische Volkslieder dargeboten. Das Publikum dankte es dem Chor nicht nur mit stehenden Ovationen. Auch um eine Zugabe kam er nicht herum.
Seit April tourt der Chor nun schon durch Europa und hat während seines zweimonatigen Programms noch Ziele wie Wien, Paris und Rom vor sich. Die Studenten des De-La-Salle-Colleges, alles Amateure, sind mit Leib und Seele bei der Sache und nutzen so die Semesterferien, um ihr internationales Renommee zu festigen. Gastgeber während ihres Taunus -Aufenthaltes waren die Familien des Männergesangvereins Eintracht Hasselbach. Der habe denn in den letzten Tagen neue Freunde gefunden, erklärte der erste Vorsitzende Werner Jeck zur Begrüßungsansprache. Auch Bürgermeister Hartmut Haibach bedankte sich bei den Hasselbacher Gastfamilien für ihre Unterstützung und stellte gleichzeitig fest, dass gerade Musik die Völker international zusammenführe und verbinde - "was Politiker nur sehr schwer zustande bringen". Der Chor hingegen überreichte dem MGV Eintracht sowie dem Vorsitzenden Werner Jeck zum Dank für die erwiesene Gastfreundschaft jeweils eine Anerkennungsurkunde.

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