Rhein Zeitung / RZ-Online Artikelarchiv vom 11.10.2004:

Die Sänger und Saxofonspieler boten eine sehr reife Leistung

Kirchenkonzert zum Abschluss des Jubiläums des Cramberger Frauenchors

CRAMBERG. Am Samstagabend war die evangelische Kirche in Cramberg von ganz besonderen Klängen erfüllt. Der Frauenchor Cramberg, ein Saxofonquartett der Kreismusikschule Limburg sowie der Männergesangsverein "Eintracht" 1882 Hasselbach gaben sich die Ehre eines gemeinschaftlichen Konzertes. Bürger aus Cramberg, aber auch zahlreiche Besucher von außerhalb, fanden sich zu dem musikalisch anspruchsvollen Vortrag ein und schon bald war das kleine Gotteshaus voll besetzt.

Plötzlich erklangen die ersten Töne des eher jungen Saxofonquartetts, das schon gleich zu Anfang mit einem Stück von Johann Sebastian Bach eine reife Leistung zeigte. Pfarrer Martin Barschke begrüßte dann die so schon eingestimmten Gäste und versprach einen Abend mit vielfältigem Hörvergnügen. "Feiern gehört einfach mit zum Gemeindeleben. Und genau das wollen wir heute Abend ausgiebig tun: Singen, musizieren und feiern," forderte er Musiker und Gäste auf.

Das Kirchenkonzert anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Frauenchores Cramberg bildete den Abschluss der verschiedenen Feierlichkeiten. Denn schon im Frühling hatte der Frauenchor angefangen, dieses runden Geburtstag zu begehen. Der Männergesangsverein Hasselbach begeisterte sein Publikum unter der Leitung von Andreas Jung beispielsweise mit Meisterwerken von Felix Mendelson Bartholdy und Franz Schubert. All die ausgewählten Stücke erforderten von den Männern Perfektion in jeder Stimmlage. Doch dieser Anforderung wurden die Sänger immer gerecht. Sie erfreuten die Zuhörer mit wunderschönen Klängen, die durch die Atmosphäre in der Kirche noch zu einem größeren akustischen Genuss wurden.

Und auch beim anschließenden gemeinsamen Singen mit dem Frauenchor bewiesen beide, wie harmonisch die Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen doch sein kann. Dieser Programmpunkt bildete außerdem eine gute Überleitung zu den folgenden Darbietungen der Cramberger Frauen, geleitet von Peter Pfeiffer. Denn auch sie faszinierten mit glasklaren Tönen und machten die Besucher so zu glühenden Anhängern ihres Gesangs. Großer Applaus belohnte die engagierten Damen fast jeder Altersklasse. Ihr Repertoire erstreckte sich unter anderem von Joseph Haydn bis hin zu einem ganz besonderen Vortrag: Ein südafrikanischen Kirchenlied, teilweise in der Originalsprache gesungen, wurde so zu einer ungewöhnlichen, aber klangvollen Erfahrung für die Ohren der Gäste. Das Saxofonquartett bewies ebenfalls noch einmal, dass es melancholische Lieder genauso beherrscht wie die munteren Stücke, die die Zuschauer sichtlich mitrissen.

Zum Abschluss des Abends bedankte sich Pfarrer Martin Barschke bei allen Mitwirkenden sowie dem Publikum. Er unterstrich die Vielfältigkeit dieses musikalisch mehr als gut gelungenen Abends und machte auf eine Idee des Frauenchores Cramberg aufmerksam: Wie in der Messe ging eine Kollekte herum, deren Einnahmen später zur Unterstützung der Jugendarbeit des Ortes dienen sollen. Für diesen sehr hilfreichen Gedanken lobte er noch einmal ausdrücklich die aktiven Sängerinnen. Herzlich lud er die Gesellschaft auch dazu ein, im Dorfgemeinschaftshaus bei einem kleinen Imbiss und netten Gesprächen den Abend noch einmal Revue passieren zu lassen.

Doch den eigentlichen Schluss dieses Abends leitete erneut das Saxofonquartett mit fetzigen Jazzklängen ein und zog so einen Rahmen um das Konzert. Dermaßen mit musikalischen Meisterwerken eingestimmt, wurde mit guter Laune noch lange weiter gefeiert. (ar)

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