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Taunus-Zeitung vom 24.08.2004:

Alpen-Atmosphäre beim Laternenfest

Von Frank Saltenberger

Hasselbach. «Was die Bad Homburger können, können wir auch», sagte Werner Jeck, Vorsitzender des Männergesangvereins (MGV) Eintracht selbstbewusst, doch gewisse Unterschiede fallen dem unparteiischen Beobachter beider Laternenfeste schon auf.

Als gemeinsamer Nenner darf aber sicher die gute Laune der Besucher betrachtet werden, die sich vor allem in Hasselbach auch vom Nieselwetter nicht beeinflussen ließ. Feucht und klamm war es schon an diesem Augustabend, und die Temperaturen kamen den meisten auch nicht gerade sommerlich vor. Im Zelt jedoch sorgten heimelige Heizstrahler für ein tropisches Klima, und das passte auch ganz zum Ambiente.

Wie ein Dschungel-Camp, umgeben von der feuchten und grünen Natur, lag der Ort des Geschehens hinter dem Teich am Rande des großen Festplatzes. Bunte Lichterketten tauchten den Platz vor der Grillhütte der Feuerwehr nur in ein spärliches Licht. Auch Promis hatten in das Lager gefunden, unter ihnen Bürgermeisterkandidat Axel Bangert sowie Parlamentsvorsteher Ottomar Löhr, der die Jugendarbeit in den Hasselbacher Vereinen lobte. Das tat er angesichts seiner Aufgabe als «Glücksfee», denn für die Laternenkinder waren Preise ausgesetzt, und Löhr durfte die Gewinner ziehen.

Peter Brendel, Julia Schütz, David Jeck und Jennifer Mewitz waren die Glücklichen, die sich auf eine Fahrt in den Palmengarten oder den Besuch eines Kindertheaters freuen dürfen. Die Gewinne wurden vorher nicht festgelegt, erklärte Jeck, denn man habe bei vergangenen Glücksziehungen die Erfahrung gemacht, dass Preise und Alter nicht ganz zusammenpassten.

Die Chance, einen der begehrten Preise zu gewinnen, hatten alle Kinder, die beim Laternenumzug zuvor mitgemacht hatten. Früher hatte der MGV Eintracht die besten der selbst gebastelten Laternen prämiert, doch inzwischen sind die meisten gekauft und elektrisch beleuchtet, so dass der Verein mittlerweile Nummern ausgibt, die über Glück oder Pech entscheiden. Das Fest war gut besucht und die «Sennerinnen» Gabi, Tina und Andrea hatten am Cocktailstand alle Hände voll zu tun, um ihre Alpen-Cocktails an den Mann und die Frau zu bringen.

Der Stand war mit Milchkannen, Kuhglocken und Strohballen als Almhütte gestaltet, entsprechend klangen auch die Namen der schillernden Drinks: «Zensi-Shake» wurde ebenso angeboten wie der «Alpenrebell», der als Vitaminbombe angepriesen wurde. Für den «Hirtentrank» wurde mit den Adjektiven «spritzig, herb» wie für einen Apfelwein geworben und «Der Berg ruft» als «sahniges Geheimnis» angepriesen.

Ein Geheimnis machten die Cocktail-Mägde auch um die Rezeptur der Drinks, die sie auch nach zähem Nachfragen nicht herausrücken wollten. Die Gerstensaftliebhaber wussten dagegen allemal, was sie in ihren Gläsern hatten, und die Bratwürste und Steaks wurden nach allgemein bekannten Rezepten gegrillt und wie gewohnt mit Ketchup oder Senf ganz ohne «Alpengedöns» verzehrt.

© 2004 Frankfurter Neue Presse

 
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