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Taunus-Zeitung vom 11.03.2004:

Theater zum Ablachen

Von Monika Schwarz-Cromm

Hasselbach. Kalt ist es im Saalbau des Gasthauses "Zur Krone", dort, wo auf der Bühne gerade das neueste Werk ("Dreistes Stück im Greisenglück") der Theater-Crew des MGV Eintracht 1882 Hasselbach eingeübt wird. Und so ist es kein Wunder, dass die Stühle direkt vor den beiden Gasheizungen sehr beliebt sind, sobald die Darsteller nicht auf der Bühne stehen müssen. In dicke Wintersachen eingehüllt, die Hände an heißen Kaffeetassen wärmend, ziehen sie ihr Programm durch, die Hasselbacher Laienschauspieler. Und das sogar mehrmals in der Woche. Denn schließlich soll ja am 2. April zur ersten von drei Aufführungen alles klappen.

Obwohl die Bühne spartanisch-kahl wirkt, ohne das bei der Veranstaltung gewohnte bunte Bühnenbild so gar keinen Charme ausstrahlt, agieren die Schauspieler dennoch mit dafür umso intensiveren Pointen. Aber so ganz sitzt es noch nicht. "Ich werde gleich mal die Oberschwester . . ." "Nein, stopp", funkt Regisseur Reinhold Heuser dazwischen. Es heißt doch "Schwester Oberin und nicht Oberschwester", lässt sich die türkische Putzfrau, Gabi Jeck, unterbrechen. Bei dem einen fehlt immer wieder ein Stück des Textes. Der andere steht auf der falschen Seite oder aber eine imaginäre Requisite sollte besser im Original anders platziert sein. Kein Problem, dafür sind Proben schließlich da.

Doch wer hier zuschaut, ahnt schon jetzt: Das "Greisenglück" wird wieder der absolute Brüller. Ja, sogar die Schauspieler selber können sich manches Mal vor Lachen kaum halten, sobald wieder eine humorvolle Passage die andere jagt. Und derer gibt es genügend im Altersheim "Greisenglück". Durfte im vergangenen Jahr beispielsweise Gabi Jeck im exklusiven Outfit die mondäne Dame spielen, wird das Publikum sie in diesem Jahr im Putzkittel erleben – und trotzdem lieben.

"Wir wollen keinem der Schauspieler ein bestimmtes Klischee aufdrücken", erklärt Reinhold Heuser die Entscheidung des Rollentausches, der die Charaktere unter den Darstellern immer wieder neu verteilt.

Wer erinnert sich nicht an den flotten Charmeur, den Bernd Hafenegger mit viel Erfolg spielte? Welche Wandlung geht da vor. Denn heuer glänzt er als schnodderiger Rocker mit coolen Sprüchen. Bühnenbekannt vom vergangenen Jahr ist natürlich Paul Messinger, der wieder mal in die Hauptrolle, nämlich die des Opas Fred Müllerschön, schlüpft, und nicht nur Schwester Oberin "Rabiata" (Jutta Bördner) zu ertragen hat, sondern auch noch Sohn Hermann (Jörg Hill) und die Schwiegertochter (Gaby Becher). Zur Familie Müllerschön gehören auch Enkelin Karin (Susi Schott) und ihr Onkel Josef (Thomas Weber). Dass das Durcheinander komplett wird, dafür sorgen noch Opa Schnitzer (Ingo Messinger), die schwerhörige Frau Bücheler (Manuela Messinger) und die Fußpflegerin Rosi (Julia Mühle).

Die Besucher können sich also auf ein fröhliches Aufeinandertreffen der Generationen freuen, bei dem wohl kaum ein Auge trocken bleiben wird. Am 2. und am 3. April geht es im Saalbau "Zur Krone" um 19.30 Uhr los, während die Akteure am 4. April bereits um 17 Uhr auf der Bühne stehen. Und damit auch möglichst viele Besucher das dreiste Stück im Greisenglück erleben können, steigt der Kartenvorverkauf am kommenden Sonntag von 10 bis 12 Uhr in der "Krone". 7,50 Euro kostet die Eintrittskarte, für die es auch ein Glas Sekt zur Begrüßung gibt.

© 2004 Frankfurter Neue Presse

 
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