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Usinger Anzeiger vom 26.02.2004:

Großer Faschingsbahnhof mit zwei bunten Zügen

HASSELBACH (pin). Wenn in Hasselbach gefeiert wird, dann aber richtig - und am besten sogar doppelt. Diesen Eindruck könnte man jedenfalls bei den traditionellen Faschingsumzügen durch den Ort bekommen. Sowohl der Männergesangsverein (MGV) "Liederkranz" als auch der Männergesangsverein "Eintracht" starteten pünktlich um 15.11 Uhr am Faschingsdienstag ihren Umzug.
Mit zahlreichen bunt geschmückten Wagen, zumeist thematisch an die Faschingssitzungen angelehnt, zogen sie durch die Straßen des Ortes, stets fröhlich von närrischen Bewohnern empfangen. Am Straßenrand, am Fenster oder auf Balkonen standen die Menschen und riefen den Menschen auf den Wagen ein kräftiges "Helau" zu. Im Gegenzug wurden Bonbons von den Wagen auf die Straße geworfen.
Mit sechs Wagen und rund 80 Teilnehmern, verteilt in sieben Fußgruppen war der MGV Liederkranz am Start. "1001 Nacht", so lautete das Motto der Faschingssitzung wenige Tage zuvor. Ähnlich abwechslungsreich wie das Motto erahnen ließ, waren auch die Wagen. Vorne fuhren als lebensgroße Biergläser verkleidete Jecken, dahinter fand sich unter anderem eine Gruppe Scheichs mit einem großen Öl-Bohrturm auf ihrem vom Traktor angezogenen Wagen. Auch die "Polente" vom "Ortsrewier" war am Start. Mit dabei war auch das Prinzenpaar der Feuerwehr Hasselbach, Prinz Stefan und Prinzessin Arminia. Zu guter Letzt war der kleinste Wagen des Zuges vertreten: ein Handwagen, gezogen von zwei Männern statt eines Traktors.
Mit drei Wagen und ebenfalls rund 80 Personen war der MGV Eintracht vertreten. Allen voran marschierte das fünfköpfige Faschingskomitee, verkleidet als Schneemänner und lud die Menschen auf der Straße zu dem einen oder anderen Gläschen Hochprozentigem ein. Besonders stark vertreten war die Hexen-Fraktion. Ein großes Schild am Kühler des Traktors mit der Aufschrift "Die Harzer Hexen sind im Taunus", kündigte einen ganzen Pulk kostümierter und bunt geschminkter Hexen an. Eine Gruppe mit Efeu geschmückter Mädchen teilte per Transparent mit: "Unkraut vergeht nicht". Den Schluss bildeten einige skurril geschminkte und gekleidete Punks. "Beim Kostümball am Freitag haben sie den ersten Platz belegt", erklärte Schriftführer Jens Häuser.
Nach dem Umzug war die Feier aber noch lange nicht zu Ende. Der MGV Liederkranz fand sich in der Alten Schule, der MGV Eintracht im Gasthaus "Zur Krone". Bis spät in die Nacht wurde noch gefeiert. Eine feste Einrichtung bei beiden Vereinen ist das "Eier backen". Beide Vereine schickten Freiwillige durch den Ort, um Eier von den Bewohnern zu sammeln, die dann zu Rührei verarbeitet wurde. Warum es jedes Jahr zwei Umzüge statt einem großen gibt, weiß offenbar keiner so genau. "Das hat halt eine lange Tradition und letzten Endes trifft man sich ja doch das eine oder andere Mal im Ort", sagte Häuser.

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