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Usinger Anzeiger vom 24.02.2004:

In Hasselbach zog das bunte Mittelalter ein

HASSELBACH (ek). Bunte Kostüme und verhüllende Masken, Tanzen und Schunkeln bis zum Abwinken, Polonaisen am laufenden Band. Stimmung pur, das war am Freitagabend der vom Männergesangverein "Eintracht" veranstaltete Preis-Kostümball in Hasselbach. Das bunte Treiben stand unter dem Motto "Das Mittelalter lässt grüßen", aber von antiken bis zu skurrilen zeitgenössischen Gestalten und Fantasiewesen war nahezu alles vertreten und drängelte sich auf der Tanzfläche an der Theke oder in der Sektbar. Jung und Alt waren in Hasselbach auf den Beinen. Eintracht-Vorsitzender Werner Jeck, selbst im Kostüm eines Adligen aus längst vergangenen Zeiten, zählte nicht ohne Stolz 75 Kostüme. Der Saal wurde mit der Zeit zum reinsten Hexenkessel, nicht nur weil zu vorgerückter Stunde der Hasselbacher Hexenverein - 18 gestandene Hasselbacher Frauen aller Altersstufen - mit Besen bewaffnet und mit zum Teil Furcht erregenden Masken sich unter das närrische Treiben mischte und den Saal unsicher machte.
Nicht annähernd unterkühlt, im Gegenteil stets die Stimmung anheizend, war eine Gruppe junger Schneemänner, die sich als das Komitee entpuppten, zuständig für die Prämierung des schönsten Einzelkostüms und des einfallsreichsten Gruppenkostüms. Das Komitee bestand aus Mario Belz, André Fladung, Tobias Heid, Christian Hübschen, Michael Kilb und Matthias Rumpf. Kurzfristig heuerten die Eintrachtler auch noch die beiden Vertreterinnen der Presse dafür an, in der Jury mitzuwirken.
Die Auswahl fiel nicht leicht. Nicht angriffslustig, es sei denn bei der Wahl der Tanzpartnerinnen, war weder die Gruppe stattlicher Ritter, angeführt von Eintracht-Schriftführer Jens Heuser, noch die Mannschaft der Kung-Fu-Kämpfer. In edler Haltung schritten Griechen in vorchristlichen Gewändern und mit Lorbeerkränzen um das Haupt durch den Saal. Die Hexen führten zwar einen tollen Mummenschanz auf, waren aber als Vorjahressieger von der Prämierung ausgeschlossen.
Unter den Einzelkostümen waren getreu dem Motto etliche Burgfräulein und Knappen. Dazwischen tummelten sich anmutige Indianerinnen, feurige Teufel, lustige Clowns, ehrerbietige Mönche, stolze venezianische Masken, eine Japanerin oder eine geschmeidige Katzenfrau. Besonders umjubelt wurde ein Fußballer, der als das Wunder von Bern auftrat.
Kurz vor Mitternacht gab der Vorsitzende dann das Ergebnis der Prämierung bekannt. Ein Zauberer, eigentlich nichts Besonderes, mochte man denken. Aber die Art, wie der schwarz Gewandete mit dem wallenden weißen Haar im Saal herumgeschlichen war, dabei tunlichst das Geheimnis seiner Identität wahrte, das brachte ihm den ersten Platz ein. Noch wusste keiner, wer der Unbekannte war, das sollte erst die Demaskierung offenbaren. Eintracht-Mitglied Bernd Hafeneger, Sohn des ehemaligen Hasselbacher Bürgermeisters schälte sich aus der Maske des Magiers.
Als Gruppe sicherten sich die Punks den ersten Platz. Die acht jungen Leute in ihrer schwarzen Lederkleidung und mit einfacher aber wirkungsvoller "Kriegsbemalung" waren erfrischend überzeugend in ihrer Rolle. Sie machten in ihren schweren Lederstiefeln auch beim Tanzen eine gute Figur. Nach einer ausgelassenen, nicht enden wollenden Polonaise durch den Saal, lud Jeck die Erstprämierten als Preis für ihre gelungenen Kostüme in die Sektbar ein. Dort war Schlange stehen angesagt, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Bis in den Morgen hinein feierten die Hasselbächer in das Faschingswochenende hinein.

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