trans.gif (807 Byte)


Taunus-Zeitung vom 11.08.2002:

Gemütlichkeit am großen Ofen

Von Sania Reddig

Emmershausen Es duftet intensiv nach Kuchen, als sich die Ofentür öffnet. "Der ist soweit", meint Uwe Krampitz zufrieden und wuchtet mehrere schwere Bleche aus dem Ofen des Backeshauses. Draußen warten Hannelore Herbst mit dem elektrischen Schneidemesser und Marcel Jung mit dem Wagen der Freiwilligen Feuerwehr. Denn das Backwerk muss ins Feuerwehrgerätehaus gebracht werden, wo sich an die 100 hungrige Gäste darauf freuen.

Und diese Gäste mussten beim diesjährigen Backesfest am Wochenende nicht darben, denn die Freiwillige Feuerwehr hatte gut vorgesorgt. Schon am Dienstag setzten die Backmeister den Sauerteig für 200 Brote an, die von Donnerstag bis Samstag ausgebacken wurden. "Hier wurde heute schon um halb sieben der Ofen angemacht", erzählt Krampitz, denn Backen nach alter Tradition erfordert Geduld. Knapp drei Stunden dauert es, bis der Ofen heiß genug ist, um eine erste Ladung von 40 Broten auszubacken. Doch die Arbeit lohnte sich, als am Nachmittag der Brotverkauf begann, herrschte reger Andrang auf die frischen Waren.

Aber auch das Fest ansich bot für jeden Besucher etwas. "Das Backesfest wird seit etwa 20 Jahren von der Freiwilligen Feuerwehr organisiert", so Jan Buchenauer vom Organisationsteam, dieses Jahr von 25 Helfern aus den Reihen der Kerbeburschen unterstützt. Und dass das Backes über die Ortsgrenzen hinaus beliebt ist, bewiesen 80 Hasselbacher, die das Fest zum Anlass für eine Wanderung gen Emmershausen nahmen.

Erfreut über den Andrang waren da die Helfer an Grill und Kuchentheke. Denn kaum traf ein neues Blech mit duftendem Backwerk ein, hatte sich auch schon wieder eine Schlange gebildet. Zehn Minuten dauere es höchstens, bis ein Blech Zwiebelkuchen verkauft sei, so die Helferinnen, die mit 14 Blechen Hefeteig, belegt mit Äpfeln, Zwetschgen, Schmand und Streuseln, für die Hungrigen sorgten.

Und nachdem sich jeder ein frisches Brot gesichert hatte, wurde es noch gemütlich beim Backes. Stimmungsmusik von Günther Obst sorgte für gute Laune bei allen Anwesenden, und auch dem abendlichen Appetit konnte mit frischem Schmalzbrot und Grillwerk Abhilfe geleistet werden, so dass die Gäste gerne bis in den Abend hinein verweilten.

© Rhein-Main.Net, Online-Dienst der Frankfurter Neue Presse und des Journal Frankfurt, 2002

 
Zum Seitenanfang

Zur Startseite