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Taunus-Zeitung vom 14.02.2002:

Fastnachtsausklang mit Tradition

Hasselbach. „Mainz bleibt Mainz“ und Hasselbach bleibt Hasselbach. Was Auswärtige zwar schlicht „zum Piepen“ (eine Ex-Hasselbächerin) finden, nämlich dass der traditionelle Faschingsausklang von den beiden Männergesangvereinen auch heuer wieder in streng getrennten Bahnen verlief, prägte erneut das Ende der fünften Jahreszeit im nordwestlichsten Hochtaunus-Ort.

Also galt folgende Marschordnung: Die Jecken des MGV „Liederkranz“ nahmen vor der „Alten Schule“ Aufstellung, Fahrtrichtung dorfeinwärts, und 200 Meter weiter versammelten sich die MGV „Eintracht 1882“-Anhänger, um – natürlich mit cool-beherrschter Gleichgültigkeit – das Losfahren der Konkurrenz abzuwarten. Und kaum waren die Liederkränzler die Hauptstraße hinunter, starteten die Eintrachtler, um dann so geschickt und rechtzeitig in die Straße Richtung Gewerbegebiet abzudrehen, dass die bereits zurückkehrenden Liederkranz-Kempen unter Prinz Otto I. nebst Prinzessin Änne nicht störend in die Quere kamen.

Das logistische Meisterstück gelang und beide Fraktionen schafften es, kollisionsfrei zu ihren „Hauptquartieren“ zurückzukehren. Dort wurde dann eifrig gebrutzelt, denn ein herausragendes Merkmal der Hasselbächer Fastnacht ist das Sammeln von Eiern. Und hier sind sich beide Vereine ausnahmsweise einig: Jeweils zwei Jungs gehen mit Korb von Haus zu Haus, bitten um eine Spende und neben den Eiern gibt’s auch mal ’nen Schnaps oder Kreppel. Die Eier wurden dann sowohl in der „Krone“ als auch in der „Alten Schule“ in die Pfanne gehauen und im Saal jeweils kostenlos serviert. Eine liebenswerte Tradition, die sonst im Usinger Land nur anlässlich des Laubmännchenfestes gepflegt wird. (sgb)

© Rhein-Main.Net, Online-Dienst der Frankfurter Neue Presse und des Journal Frankfurt, 2002

 
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