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Taunus-Zeitung vom 04.09.2001:

Wenn ganz Weilrod im Schloss musiziert

Von Corina Appel
Neuweilnau. Malerisch war sie, die Kulisse des Schlosshofes. Das Kopfsteinpflaster, über das bereits die Grafen von Nassau ritten und das uralte Gemäuer aus dem 14. Jahrhundert sowie der romantische Garten bildeten einen wahrhaft imposanten Rahmen für ein Benefizkonzert, das es so in Weilrod noch nie gegeben hat. Dass der Erlös den Kindergärten zu Gute kommt, ist eine wunderbare Sache. Dass sich dafür aber fast alle örtlichen Gesang- und Musikvereine zusammengetan haben und das Programm gemeinsam bestritten, gab dem Motto „Weilrod wächst zusammen und musiziert“ einen besonderen Anstrich.
 
Denn außer dem Hasselbacher Frauenchor waren alle gekommen. Und als „i-Tüpfelchen“ begrüßten Bürgermeister Hartmut Haibach und Karin Müller von der Agendagruppe Fremdenverkehr und Kultur, stellvertretend für das gesamt Organisationsteam, die Gäste aus der Partnergemeinde Billy-Berclau. Erst letztes Jahr ist die Partnerschaft entstanden und deshalb war es eine besonders schöne Geste der französischen Freunde, das Benefizkonzert mit ihrem „Choral“ (etwa 30 Sänger) und der „Harmonie“ (60 Musikanten) zu bereichern. Doch zunächst ließen die Posaunenchöre Weilnau sowie Rod/Lauken unter der Leitung von Heike Albrecht ihre Blasinstrumente erschallen. Vom klassischen Stück bis zum Spiritual reichte das Repertoire der Bläser. Und dass Volkslieder wie „Hab’ meinen Wagen voll geladen“ auch spritzig interpretiert werden können, bescheinigten die Sängerlust Riedelbach mit der Sängervereinigung Rod an der Weil unter ihrem Dirigenten Andreas Kehl.
 
Souverän und mit Witz führte Jacky Hornstedt, Sänger bei „Voices Unlimited“, durch das Programm. Bevor er bekannt gab „Wir sind im Rahmen des Erträglichen zu spät“, kündigte er den Choral aus Billy-Berclau an, der durch Chansons und die französische Fassung von „Oh happy Day“ begeisterte. Auch der Musikverein „Harmonie“ hinterließ bei den deutschen Gastgebern einen bleibenden Eindruck. Die beiden Männergesangvereine aus Hasselbach, der MGV Eintracht Hasselbach unter der Leitung Andreas Jung sowie der MGV Liederkranz mit ihrem Dirigenten Carsten Trost stimmten heimatliche Klänge im Schlosshof an. Ebenso die Frauenchöre Weilrods, die zusammen unter Dirigentin Inge Hohmann auf der Bühne standen. Der Kinderchor Gemünden/Lauken unter der Leitung von Elfi Schöniger schmetterte „Die kleine Nachtmusik“ und die Kinder der Weilroder Kindergärten hatten für ihr Benefizkonzert ebenfalls zwei Lieder einstudiert. Flott und rhythmisch präsentierte auch der Gospelchor „Cantamos“ mit Dirigentin Petra Loewe die Titel „Song of Joy“ und „Halleluja“. Die Pausen gestalteten sich durch den Einsatz der Rentnerband kurzweilig. Neben den Sängern und Musikanten hatten zahlreiche Vereine Weilrods mit tatkräftiger Unterstützung zum Gelingen des Konzertes beigetragen. Auch der „Hausherr“, Forstamtsleiter Peter Wagner, freute sich, dass das Gelände für diesen Anlass genutzt wurde.

© Frankfurter Neue Presse, 2001

 
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